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Kokain-Urteil: Das weiße Gold aus der Karibik

Wegen Kokainhandels im großen Stil sind acht Männer vom Berliner Landgericht zu Haftstrafen zwischen sechs und zehneinhalb Jahren verurteilt worden. Die höchste Strafe erhielt ein 62-jähriger gebürtiger Berliner.

Berlin - Die Angeklagten im Alter von 30 bis 62 Jahren wurden schuldig gesprochen, zwischen 1996 und 2005 in unterschiedlicher Tatbeteiligung rund eine Tonne Kokain von der Karibikinsel St. Lucia mit zwei Segeljachten nach Europa geschmuggelt zu haben. Das Rauschgift war in Mengen bis zu 150 Kilo in präparierten Tanks nach Portugal sowie Spanien verschifft und von dort in einem Pkw nach England gebracht worden.

Nur die Hälfte des georderten Kokains erreichte allerdings das Ziel. Der Rest war bereits unterwegs von Behörden entweder beschlagnahmt oder von den Angeklagten aus Angst vor Entdeckung über Bord geworfen oder gar nicht geliefert worden. Der Erlös aus dem Verkauf der restlichen 500 Kilogramm Kokain wird auf rund 15 Millionen Euro geschätzt.

In dem dreimonatigen Prozess hatten alle Angeklagten nacheinander Geständnisse abgelegt. Hauptangeklagter war ein in Berlin geborener heute 62-jähriger Gastronom, der lange Zeit auf der spanischen Insel Ibiza und zuletzt auf dem Festland in Marbella gelebt hatte. Gegen ihn wurde die höchste Strafe verhängt. Die anderen Angeklagten waren dem Urteil zufolge nur in Einzelfällen am Schmuggel beteiligt. (tso/ddp)

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