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Kokainfund bei Aldi: Todesbananen

Die Berliner Polizei hat aus dem eigentlichen Zufallsfund eine richtige Show gemacht. Bernd Matthies vermisst nur noch die Spinne zwischen den Kokainpäckchen.

Kokain bei Aldi? Es gibt vermutlich mehr als ein paar tausend Menschen in Berlin, deren Lebenstraum sich mit dieser Meldung erfüllen würde. Nur steht das kolumbianische Pulver selbstverständlich nicht im Discounter-Regal, sondern ist mit einer verirrten Lieferung mehr oder weniger direkt in den Armen der Polizei gelandet – die davon ebenso überrascht wurde wie die Aldi-Mitarbeiter.

Das Kokain kommt schlicht in Bananenkisten

Was ist die Botschaft? Die Krimi-Drehbuchautoren übertreiben. Denn das Koks wird, wie man sieht, keineswegs unter haarsträubenden Tarnungen kompliziert um den Erdball geschickt, sondern schlicht in Bananenkisten geworfen, die wiederum in Seecontainern Richtung Germany landen. 140 Kilo sind eine Menge, aber machen wir uns nichts vor: Für ein ordentliches Drogenkartell ist das ein Klacks. Irgendein bedauernswerter Logistiker wird dafür massakriert werden, und dann geht der nächste Container auf die Reise.

Die Berliner Polizei hat aus der Sache eine richtige Show gemacht

Aber immerhin müssen wir der Berliner Polizei zubilligen, dass sie aus dem Glückstreffer eine richtige Show gemacht hat. Zwei martialisch maskierte Aufpasser mit Schutzweste, zwischen ihnen die Kisten und davor drei hübsch drapierte Todesbananen, das zeigt Sinn für bildhafte Inszenierung. Nur die sonst aus solchen Kisten krabbelnde Giftspinne fehlte. Aber die wäre wohl auch allzu symbolschwanger gewesen.

Zur Polizeimeldung über das gefundene Kokain gelangen Sie hier.

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