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Berlin: Kokeln unter Aufsicht

Feuerwehr bietet Brandschutzerziehung an

13 600 Schüler haben im vergangenen Jahr an der freiwilligen Brandschutzerziehung der Feuerwehr teilgenommen. Es sind 300 ehrenamtliche Feuerwehrleute, die in die Grundschulen und Kindergärten kommen. Im vergangenen Jahr nahmen gut 600 Klassen das Angebot an. „Wenn sich jetzt schlagartig alle Schulen meldeten“, würde dieses Konzept nicht mehr funktionieren, sagte Landesbranddirektor Albrecht Broemme: „Bislang zeigten viele Schulen an der Brandschutzerziehung wenig Interesse.“

Viele Lehrer hätten Angst vor dem Thema und vor zusätzlicher Arbeit, hieß es bislang. Nach dem Brand in Moabit mit neun Toten könne sich das aber ändern. Broemme will in einem Gespräch mit Innensenator Ehrhart Körting (SPD) deshalb für zusätzliches Personal werben, das diese Aufklärung dann auf einer breiteren Grundlage fortführen könnte. Denn derzeit wird nur ein Bruchteil der Schüler erreicht.

„Wir könnten mit den Kindern die Erwachsenen erreichen“, sagte Broemme. „Wer in der Grundschule einen Rauchmelder kennen lernt, fragt seine Eltern, wieso sie keinen haben.“ Denn die Erwachsenen hätten nur sehr unzureichende Kenntnisse. 200 Feuerwehrleute gehen seit zehn Jahren freiwillig in Schulen. Unter Anleitung können Kinder dabei auch „zündeln“ – dadurch verliere das Kokeln seinen Reiz, heißt es.

Gelehrt werde auch Verhalten im Brandfalle, Verhütung – und das Anrufen der „112“. Von Sponsoren wie der Feuersozietät bezahlte Materialkoffer ermöglichen praktische Vorführungen in den Schulen. Eine Erfahrung haben die Brandschutzerzieher gemacht: „Ein Feuerwehrmann in Uniform hat in der Schule eine viel größere Autorität als der Lehrer.“ Zudem dürfen die Klassen eine Feuerwache besuchen.

Interessierte Lehrer können sich an die nächstgelegene Wache wenden.

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