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 Selbstgemachter Glühwein - dabei sollte man auf die richtigen Zutaten achten. Prost und Frohe Weihnachten!

© Kitty Kleist-Heinrich

Kolumne „Mein guter Rat“: Richtig vorglühen für Weihnachten

Lust auf Glühwein? Die Chefin der Berliner Verbraucherzentrale hat ein Rezept – und Tipps, was Sie bei den Zutaten beachten sollten.

Morgen ist Heiligabend und vielleicht möchten Sie sich heute schon ein wenig einstimmen. Gerade in der Adventszeit tun wir dies ja gern mit einem Glas Glühwein. Mir ist es wichtig zu wissen, was ich zu mir nehme, und ich studiere auch gern einmal die eine oder andere Zutatenliste etwas genauer.

Bei Glühwein ist das nicht immer möglich, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Lebensmitteln muss dieses Getränk weder eine Zutatenliste noch eine Nährwerttabelle vorweisen können. Einige Hersteller machen diese Angaben freiwillig.

Rechtlich geregelt ist die Zusammensetzung von Glühwein in der EU-Verordnung über aromatisierte Weinerzeugnisse.

Glühwein wird hier als weinhaltiges Getränk bezeichnet, das ausschließlich aus Rot- oder Weißwein gewonnen und hauptsächlich mit Zimt und/oder Gewürznelken verfeinert wird. Der Zusatz von Zucker oder anderen süßenden Zutaten sowie bestimmten Farb- und Aromastoffen ist erlaubt. Der Alkoholgehalt muss zwischen sieben und 14,5 Volumenprozent liegen.

Deshalb sind weder Zutatenverzeichnis noch Nährwerttabelle nötig, da dies für Getränke, welche einen Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent aufweisen, laut EU-Lebensmittelinformationsverordnung nicht vorgeschrieben ist. Eine gute Möglichkeit, die genauen Zutaten Ihres Glühweins im Überblick zu behalten, ist die Eigenproduktion.

Guter Rat. Den gibt die Chefin der Verbraucherzentrale Berlin.
Guter Rat. Den gibt die Chefin der Verbraucherzentrale Berlin.

© Henning Kunz

Dafür benötigen Sie einen Liter trockenen Rotwein, Scheiben aus einer unbehandelten Orange, zwei Stangen Ceylon-Zimt, drei Nelken sowie drei Esslöffel Zucker. Letzterer kann auch durch Honig oder Agavendicksaft ersetzt werden. Im Gegensatz zu Cassia-Zimt ist Ceylon-Zimt nicht so reich an Cumarin, ein Aromastoff der bei übermäßigem Verzehr leberschädigend wirken kann.

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Zunächst erhitzen Sie den Rotwein und geben die Zutaten hinein. Nachdem Sie die Flüssigkeit fünf Minuten erwärmt haben, nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen den Glühwein eine Stunde ziehen. Vor dem Servieren lassen Sie ihn nochmals heiß werden und gießen ihn dann durch ein Sieb ab. Glühwein darf nicht über 70 Grad Celsius erhitzt werden, weil sonst der Alkohol verdunstet und der Geschmack darunter leiden könnte.

Ich stoße symbolisch mit Ihnen an und wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest. Diese soll natürlich nicht nur von einem Glühwein in Ihrer Hand herrühren, sondern im besten Fall vom Zusammensein mit Ihren Vertrauten. Genießen Sie die Zeit der Entschleunigung und lassen Sie es sich gut gehen. Besonders denke ich dabei an die Schaustellerinnen und Schausteller der Weihnachtsmärkte, die es nicht leicht hatten.

Ich hoffe, dass in Berlin trotz der verschärften Regeln nicht allzu viel Glühwein unverkauft geblieben ist. Vielleicht geht ja auch mein Weihnachtswunsch in Erfüllung und ich trinke im nächsten Jahr wieder einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg.

Dörte Elß

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