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Kommentar: Busunfall in Schönefeld: Faktor Mensch

Nach dem Busunglück in Schönefeld hilft kein Ruf nach schnellen Konsequenzen. Es bleibt uns nur Mitgefühl. Denn menschliches Versagen entzieht sich jedem Gesetz und jeder Verordnung.

Sie hatten schon mehr als 2000 Kilometer hinter sich; nur noch eine kurze Zeit, nur noch wenige Kilometer, und sie wären wieder zu Hause bei ihren Familien in Polen gewesen. Stattdessen endete der Spanien-Urlaub in einer Katastrophe.

Zwei Busfahrer, die sich abwechseln konnten, bislang keine Hinweise auf Mängel des Busses, dazu Leitplanken, Standstreifen und ein Tempolimit am Unfallort – nichts, was einen Ruf nach schnellen Konsequenzen, seien es Gesetze oder Verordnungen, rechtfertigen könnte. Beim Aufprall gegen den Brückenpfeiler hätten auch die fehlenden Sicherheitsgurte nichts ausrichten können.

Aber selbst wenn alles getan ist, um Unfälle zu vermeiden – menschliches Versagen entzieht sich jedem Gesetz und jeder Verordnung. Das macht den Unfall zur Tragödie. Es bleibt das Entsetzen und der fassungslose Schmerz der Angehörigen.

Für die polnischen Nachbarn, die mit dem katastrophalen Sommerhochwasser und dem Tod fast ihrer gesamten Staatsspitze beim Flugzeugcrash in Russland schon zweimal unendliches Leid erfahren haben, ist dies ein erneuter Schicksalsschlag. Wo Menschen hilflos angesichts so vieler Toten sind, bleibt nur unser tiefes Mitgefühl.

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