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Kommentar: Es geht auch ohne Zuschüsse

Lars von Törne weiß, wie der Zoo ohne Subventionen auskommen könnte

Paul hat es vorgemacht: Vor kurzem noch tentakelte er unbeobachtet vor sich hin. Dann sagte der Krake acht WM-Siege korrekt voraus, seitdem strömen Besucher aus aller Welt ins Oberhausener Aquarium. Tierhaltung als Event – davon kann Berlin lernen: Wieso lässt man nicht eine Python vorhersagen, ob’s morgen regnet oder sonnig ist? Wieso geben wir zum Bundesligastart den Elefanten nicht die Wahl unter mehreren Futtertrögen mit Teamsymbolen? Das dürfte Besucher in Scharen anziehen – solange die Vorhersagen korrekt sind. Ansonsten könnte eine Anregung aus Hannover helfen. Dort sind die Gräben zwischen Löwen und Giraffen getarnt, so dass man die Illusion von Wildnis hat. Das können wir besser: Wieso öffnen wir nicht einfach alle Gitter zwischen Raub- und übrigen Tieren und zeigen den Menschen, wie es in der Tierwelt wirklich zugeht? Das dürfte schlagartig die Kassen füllen. Allerdings wäre der finanzielle Effekt wenig nachhaltig: Schon nach kurzer Zeit dürfte das Spektakel mangels Nachschub beendet sein. Andererseits käme es den bisherigen Zoo-Kritikern entgegen. Sie könnten nicht mehr behaupten, hier würden Tiere unter widernatürlichen Bedingungen gehalten.

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