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Kommentar: Nass gemacht

Alles wie schon gehabt in Potsdam? Auch Berlin hat jetzt seinen Uferwegstreit samt juristischer Auseinandersetzung. Einen Unterschied aber gibt es.

Tja, da hat also auch Berlin seinen Streit um den Uferweg. Wär’ ja auch gelacht, wenn so etwas nur in Potsdam am Griebnitzsee passierte: Wer sich zu lange jeder Einigung verschließt, den bestraft das Leben. Das könnte man jedenfalls aus einem ähnlichen Fall am Halensee lernen. Die Folge kann übler sein als die zuvor ausgeschlagene Lösung. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf baute jedenfalls nach jahrelanger Auseinandersetzung einfach einen Steg übers Wasser. Den aber findet der Besitzer am Halensee gar nicht nett – nun kann er hier kein Boot mehr ins Wasser schieben. Und sein freier Seeblick ist auch futsch. Weswegen er nun klagt – und nachgerade darum bettelt, einen Uferweg zu bauen. Na, geht doch, warum nicht gleich so! Wir ahnen, dass die Drohung mit dem Steg die nächste Eskalationsstufe im Uferstreit am Groß-Glienicker und Griebnitzsee sein wird, um die renitenten Grundstücksbesitzer kirre zu machen. Damit waren etwa die Behörden am Bodensee immerhin schon vor über zwei Jahrzehnten erfolgreich. Einen Unterschied aber gibt es: in Potsdam hat die Behörde jahrelang selbstherrlich gegen die Rechtslage gehandelt. In Berlin ist das noch nicht entschieden.

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