Das ist Müllers Handschrift. Diese zwei Personalentscheidungen für den Senat nach Klaus Wowereit, mit denen der künftige Berliner Regierungschef alle überraschte. Auch die eigenen Genossen, die sich aber freuen, weil jetzt mit dem Süd-Hessen Matthias Kollatz ein echter Linker und mit dem Lichtenberger Bezirksbürgermeister ein echter Ossi in das Kabinett aufrücken. Und Dilek Kolat, die Arbeitssenatorin mit Migrationshintergrund, wird zur Bürgermeisterin hochgestuft. Perfekt bediente der langjährige SPD-Landeschef Müller so die Begehrlichkeiten und kleinen Sehnsüchte in der eigenen Partei, in der Proporz und Quoten sehr wichtig sind. Und er holte sich zwei Senatoren an seine Seite, die unauffällige, aber solide Handwerker sind. Auch das passt zu Müller, der schon während seiner innerparteilichen Bewerbung für das Amt des Regierenden Bürgermeisters stets betonte, dass er im Senat so wenig wie möglich verändern wolle. Stabilität, keine Experimente! Das heißt nun nicht, dass er eine schlechte Wahl getroffen hat, aber Kollatz und Geisel müssen zwangsläufig in kurzer Zeit beweisen, dass sie mehr als nur Übergangskandidaten sind, die im Wahlkampf 2016 wieder von der politischen Bühne verschwinden.

14Kommentare
Neuester Kommentar
Kommentar schreiben