zum Hauptinhalt

Konjunktur: Wachstumschancen durch Flughafenbau

Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg hat den andauernden Wachstumsrückstand der Region zum Bundesdurchschnitt bemängelt. Gute Chancen gäbe es aber durch den Bau des Flughafens BBI.

Berlin - Die Region habe zwar vom Aufschwung in Deutschland profitiert, aber noch nicht das Mittelfeld von 2,7 Prozent erreicht, sagte der Chef der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) Hartmann Kleiner. Dennoch sieht die UVB gute Chancen für die Region vor allem durch den Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI).

Zwar seien die aktuellen Wachstumsdaten von 1,5 Prozent in Berlin und 1,9 Prozent in Brandenburg deutlich besser als in den Vorjahren, sagte Kleiner. Zumindest Berlin liege aber unverändert mit rund einem Prozent hinter dem Wachstumsdurchschnitt der anderen Bundesländer zurück.

Impulsgeber BBI

Dennoch sieht die UVB zuversichtlich nach vorne. Ein wesentlicher Impulsgeber werde der BBI sein, sagte Kleiner. Es sei besonders erfreulich, dass Unternehmen der Region in starkem Ausmaß von den bisher vergebenen BBI-Aufträgen profitieren konnten.

Zum Wachstum in der Region habe vor allem die Industrie in Brandenburg beigetragen, ergänzte Kleiner. Besonders erfolgreich sei der Außenhandel gewesen. Dort habe das verarbeitende Gewerbe um acht Prozent zulegen können, fügte der UVB-Chef hinzu. Insgesamt seien 3500 neue Industriearbeitsplätze geschaffen worden, davon 3000 in der Metall- und Elektroindustrie.

Sorge wegen Fachkräftemangels

Kleiner forderte den Senat auf, die Konsolidierung des Haushalts fortzusetzen und gleichzeitig die Investitionen in Infrastruktur und Bildung zu steigern. "Nur so wird es möglich, die Wirtschaftskraft zu stärken sowie sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu halten und aufzubauen", betonte der UVB-Hauptgeschäftsführer.

Mit Sorge sieht die UVB die Entwicklung am Fachkräftemarkt. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung werde in Brandenburg im Jahr 2010 trotz einer Arbeitslosenquote von fast 20 Prozent ein Fachkräftemangel von etwa 100.000 Menschen bestehen, sagte UVB-Vizechef Klaus-Dieter Teufel.

In Berlin sei der Anteil der Fachkräfte an den Gesamtbeschäftigten gegenüber ostdeutschen Bundesländern unterdurchschnittlich. Dagegen seien überdurchschnittlich viele Un- und Angelernte unter den Arbeitnehmern in Berlin, ergänzte Teufel. Allerdings würden in der Hauptstadt mehr Hochqualifizierte arbeiten als im Durchschnitt der neuen Länder. "Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam verhindern, dass ausgerechnet der Fachkräftemangel und die Qualifikation der Menschen der Engpassfaktor wird, der die internationale Konkurrenzfähigkeit der Region erschwere. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false