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Der "Kater Blau" in der Holzmarktstraße in Berlin.

© imago images/STPP

Update

Kontaktpersonen gesucht: Verhängnisvolle Party im „Kater Blau“ – Besucher positiv auf Coronavirus getestet

17 Stunden feierte ein Besucher in einem Technoclub. Jetzt suchen die Behörden andere Gäste vom 6. und 7. März. Sie sollen sich melden und zu Hause bleiben.

Zahlreiche Berliner haben sich in Bars und Clubs mit dem Coronavirus angesteckt. Etwa ein Sechstel der erfassten Berliner Coronavirus-Infektionen hat mit Club-Besuchen zu tun. Nun hat das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg einen bestätigten Coronavirus-Fall gemeldet, der auf einen Besucher des Clubs „Kater Blau“ zurückgeht.

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Menschen, die am 6. und 7. März in dem Club waren, sollten daher „bitte zu Hause“ bleiben, teilte das Amt am Sonntag mit. „Bitte informieren Sie zudem das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg via Mail: coronakontakt@ba-fk.berlin.de“, hieß es weiter.

Betroffene sollten dem Amt dabei auch ihre Wohnadresse melden, damit die Infos an die Amtsärzte im jeweiligen Bezirk weitergegeben werden könnten. Der Infizierte war mehr als 17 Stunden in dem Club.

Ein beträchtlicher Teil der erfassten Berliner Coronavirus-Infektionen hat mit Club-Besuchen zu tun. Mindestens 42 sind darauf zurückzuführen, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) erklärte. Deshalb habe sie mit den Amtsärzten der Stadt die Schließung der Clubs und das Verbot von Veranstaltungen erwirkt. „Es ist einfach nicht die Zeit für Partys.“ Am Sonntagmorgen twitterte die Senatorin: "Bleiben Sie einfach zuhause."

Bisher hatten die Behörden mehrfach den Club Trompete in Tiergarten im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen genannt. Nach einem positiven Test bei einem Mann, der dort Gast gewesen war, seien 16 weitere Infektionen bei Besuchern entdeckt worden, hatte es noch zu Wochenbeginn geheißen - und, dass die Zahl weiter steigen könne.

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Die Coronavirusfälle in Berlin nehmen insgesamt exponentiell zu. Am Sonntagabend waren in Berlin 283 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, wie die Gesundheitsverwaltung am Sonntag mitteilte. 161 davon waren demnach Männer, 122 Frauen. Im Krankenhaus isoliert und behandelt würden 16 Menschen, alle anderen seien häuslich isoliert, hieß es.

Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Schwerpunkt der Ansteckungen in der Altersgruppe zwischen 20 und 49 Jahren liegt. Das gilt nicht nur für die absolute Zahl der Infizierten, sondern auch für die Inzidenz, also die Fälle pro 100.000 Einwohner. Diese fällt unter 20 Jahren sowie über 50 und vor allem 60 Jahren bislang deutlich ab. (Tsp, dpa)

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