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Zwei Bundespolizisten in Berlin.(Symbolbild)

© Arno Burgi dpa/lbn

Kontrollen der Bundespolizei: Waffenverbot in sieben Berliner Bahnhöfen – aber nur am Wochenende

Die Bundespolizei verbietet am kommenden Wochenende in sieben Berliner Bahnhöfen Messer und andere Waffen. Auch Unverdächtige können durchsucht werden.

Nach zahlreichen Gewalttaten in Berliner Bahnen verschärft die Bundespolizei nun ihr Vorgehen. Am kommenden Wochenende dürfen Fahrgäste von  S-Bahn-, Regionalbahn- und Fernbahnverbindungen keine gefährlichen Werkzeuge wie Messer und Taschenmesser an verschiedenen Bahnhöfen bei sich tragen. Die Bundespolizei hat ein entsprechendes Verbot für Freitag- und Samstagnacht von jeweils 20 bis 6 Uhr des Folgetages erlassen.

Betroffen sind die Streckenabschnitte zwischen den Bahnhöfen Lichtenberg und Alexanderplatz, darunter sind die Bahnhöfe Nöldnerplatz, Ostkreuz, Warschauer Straße, Ostbahnhof und Jannowitzbrücke.

Wie ein Sprecher erklärte, können die Beamten aufgrund einer Allgemeinverfügung in dieser Zeit auch unverdächtige Personen ansprechen und durchsuchen. Zugangskontrollen werde es an den Bahnhofeingängen nicht geben. "Die Einsatzkräfte werden mit Augenmaß Personen und Personengruppen ansprechen", so der Sprecher.

Grundlage seien polizeiliche Erkenntnisse aus der Vergangenheit zur Auffälligkeit bei Gewalttaten in bestimmten Altersgruppen. Bei Verstößen können die Polizisten die Gegenstände sicherstellen und ein Zwangsgeld festsetzen. Die Bahnhöfe seien gewählt worden, weil dort an Wochenenden nachts ein besonders hohes Fahrgastaufkommen herrsche.

Gewalttaten sollen verhindert werden

"Dadurch soll die Begehung von Straftaten verhindert sowie Mitreisende und Polizeibeamte geschützt werden", teilte die Bundespolizei mit. "Diese Einschränkung ist erforderlich, da es aktuell immer wieder zu strafrechtlich relevanten Ereignissen durch die Begehung von Gewaltdelikten unter Anwendung gefährlicher Werkzeuge gekommen ist."

Auch am Hamburger Hauptbahnhof und am Nürnberger Hauptbahnhof hatten die örtlichen Bundespolizeidirektionen in der Vergangenheit bereits solche vorübergehenden Waffenverbotszonen erlassen.

Laut "Hamburger Morgenpost" überprüfte die Bundespolizei im Hauptbahnhof der Hansestadt an einem Wochenende 341 Menschen. In 14 Fällen hatten die durchsuchten Männer, die meist zwischen 16 und 30 Jahren alt waren, Waffen bei sich.

Ob es in der Zukunft zu weiteren Verboten mit entsprechenden Kontrollen kommt, ist unklar. "Wir werden den Verlauf und das Ergebnis auswerten und dann mit den Behörden besprechen", erklärte der Bundespolizeisprecher. (Tsp)

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