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Ansichtsexemplar. So wäre Kylie Minogue auch auf den Bühnen von Berlin, Köln, München und Hamburg erschienen.

© dpa

Konzert in Berlin abgesagt: Kylie Minogue: Gage oder Klage

Das Gegenteil von angesagt? Abgesagt! So könnte man über das Aus für Kylie Minogues Tournee durch Deutschland kalauern, wenn nicht so mancher Fan um sein Geld bangen würde. Der Sängerin droht jetzt eine Klage.

„I should be so lucky“ – mit dem Song hat sich Kylie Minogue ins musikalische Gedächtnis all jener gefräst, die in den 1980ern groß geworden sind. Glücklich schätzte sich so mancher Fan der australischen Sängerin nun, wenn er sein Geld wiedersähe. Geld, das er für den Besuch eines ihrer Konzerte ausgegeben hat. Denn der Berliner Veranstalter der Deutschland-Tournee, die Agentur Creative Talent, hat Insolvenz angemeldet und die Auftritte in Berlin, München, Hamburg und Köln gestrichen. Dieselbe Firma kippte im Sommer bereits das Greenville-Festival mit Snoop Dogg im brandenburgischen Paaren/Glien. Der kam dann immerhin, und legte als DJ im Asphalt-Club auf.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters sind 12 000 Karten für Kylie Minogues „Kiss Me Once“-Konzerte verkauft worden; 68 000 wären bei voll ausgelasteten Häusern möglich gewesen.Das sei eine Woche vor Tour-Start weit unter den Erwartungen.

Wer jetzt auf einem der Kylie-Tickets sitzengeblieben ist, sollte unbedingt aufs Kaufdatum schauen. Stichtag ist der 11. September, der Tag, an dem Creative Talent Insolvenz angemeldet hat: Für seitdem erworbene Karten sei Geld vorhanden, um den Kaufpreis zu erstatten, teilte der Insolvenzverwalter mit.

Schwieriger wird’s für alle, die sich vor dem 11. September Tickets gesichert hatten. Sie sind nun Gläubiger in einem Insolvenzverfahren und müssen abwarten, wie viel am Ende übrig bleibt. Denn zu den Kylie-Käufern gesellen sich nicht nur die Fans des Greenville-Festivals, sondern auch der Backstreet Boys, deren Auftritte ebenfalls abgesagt wurden. Für alle, die Tickets einer abgesagten Creative-Talent- Veranstaltung haben, soll ab Donnerstag eine Registrierung im Internet möglich sein, wo es dann weitere Informationen zum Gang der Dinge gibt.

Und was sagt Kylie Minogue dazu? Auf ihrer Internetseite schreibt sie in einer „Message to the German Lovers“, dass sie extrem enttäuscht sei und mit ihrem Team nach einem Weg suche, wie die Fans entschädigt werden könnten. Vielleicht könnte sie ja schon mal die Gage zurückzahlen, wie es der Insolvenzverwalter fordert, der den Star notfalls sogar verklagen will. Einen anderen Weg geht die Konzertkasse Ticketmaster: Ihren Kunden bietet sie Karten für acht Shows im Ausland an – ohne Anreise und Unterbringung. Die Fahrt nach Riga oder Lodz dürfte aber eher etwas für die mobileren Fans sein.
Die Adresse zum Registrieren: https://creativetalent.insolvenz-solution.de

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