zum Hauptinhalt

Berlin: Kopfhörer aufgesetzt:  Fußgänger von Tram erfasst

Eine Woche nach der eindringlichen Warnung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist ein 20-Jähriger mit Kopfhörern auf den Ohren verunglückt.

Der junge Mann lief am Freitagabend in Marzahn gegen eine Straßenbahn. Der 20-Jährige wollte kurz vor 19 Uhr die Landsberger Allee in Höhe der Marzahner Promenade überqueren, übersah jedoch den herannahenden Zug. Nach Polizeiangaben trug er zu diesem Zeitpunkt Kopfhörer und hörte deshalb nicht einmal das laute Warnsignal der Straßenbahn. Trotz sofortiger Vollbremsung erfasste die Bahn den jungen Mann, er schlug mit dem Kopf gegen die Frontscheibe. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Fahrgäste und Fahrer des Zuges blieben unverletzt. Der Verkehr der Linien M 6 und M 16 war für eine halbe Stunde unterbrochen.

Ramsauer hatte vor wenigen Tagen den zunehmenden Leichtsinn auf den Straßen kritisiert und beispielsweise das Tragen von Kopfhörern, das Telefonieren oder SMS-Schreiben während der Fahrt genannt. „Mit lauter Musik schlafwandeln sie über Straßen und Bahnsteige“, warnte der Minister. Herannahende Autos oder Bahnen würden dadurch überhört. „Unaufmerksamkeit ist ein hohes Unfallrisiko“, sagte Ramsauer und verwies auf steigende Opferzahlen vor allem bei Fußgängern.

Durch Unachtsamkeit sind in der Nacht zu Sonnabend in drei Bezirken drei weitere Fußgänger schwer verletzt worden, alle hatten nach Polizeiangaben Fahrbahnen betreten, ohne auf den Verkehr zu achten. In der Scharnweberstraße in Reinickendorf ging ein 37-Jähriger gegen 22.30 Uhr bei Rot und wurde von einem Opel so heftig erfasst, dass er gegen einen Ampelmast schleuderte. Ein 14-Jähriger wurde am Mierendorffplatz in Charlottenburg von einem Auto erfasst. An der Hermannstraße in Neukölln wurde ein angetrunkener 29-Jähriger beim Überqueren der Fahrbahn von einem VW erfasst. Alle Verletzten kamen in Krankenhäuser.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false