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Von Tag zu Tag: Korrekt deutsch

Ferda Ataman freut sich über eine wirksame Einbürgerungskampagne

So sieht also der Germane von morgen aus: Boxtrainer Oktay Urkal, auch genannt „Ali von Kreuzberg“, wirkt wie der Prototyp eines brutalen Schlägers, düsterer Blick, Dreitagebart und eine geschundene Nase. Der 38-Jährige war früher Profikämpfer, das hat Spuren hinterlassen. Urkal will dieses Gesicht nutzen, um andere davon zu überzeugen, dass Deutschsein gar nicht so übel ist. In einer kleinen Broschüre des Senats wirbt er jetzt für Einbürgerungen. Und siehe da, der Überraschungseffekt funktioniert, die Botschaft der Kampagne kommt an: Sie alle könnten heute Deutsche sein, der Schlägertyp, der Afroamerikaner und auch die Asiatin. So banal der Aufruf ist, er trifft offenbar einen Nerv: Prompt stieg die Zahl der Bewerber um die Mitgliedschaft im Deutschtum so deutlich wie nie. Ja, „Deutschtum“: In der Handreichung wird dafür geworben, ruhig ein wenig Nationalstolz zu entwickeln. „Deutsch zu sein ist kein Vorrecht volkstümelnder Nationalisten“, so die Erklärung. Bleibt also nur noch, auf die nächste WM zu warten. „Schland, Schland, Türki-Schland!“

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