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ILA

© dpa

Krach auf ILA: Laute Flüge abgesagt

Das Flugprogramm auf der Luftfahrtausstellung ILA in Schönefeld musste gestern wegen des Lärms vorzeitig am Nachmittag eingeschränkt werden. Bereits im Vorfeld hatten Anwohner protestiert.

Der zulässige Lärmwert wäre sonst überschritten worden. Drei Vorführungen mit besonders lauten Militärmaschinen wurden auf Anordnung der Genehmigungsbehörde deshalb in der letzten ILA-Stunde nach 17 Uhr gestrichen, sagte ILA-Sprecher Wolfgang Rogall von der Messe Berlin. Flüge mit leiseren Maschinen hätten aber noch stattfinden können. Für die Vorführungen am Himmel war der ILA ein Lärmkontingent vorgegeben worden, das aus der Summe aller Flüge errechnet wird. Der zulässige Höchstwert bei einzelnen Flügen sei jedoch nie überschritten worden, sagte Rogall.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der ILA am Dienstag hatte es Proteste von Anwohnern gegeben, die sich über den Lärm bei den Abnahmeflügen beschwerten. Bei besonders lauten Maschinen wurden auch die Besucher auf dem Gelände vor möglichen Hörschäden gewarnt und gebeten, die Ohren vor allem bei Kindern besonders zu schützen.

Zuvor hatte bereits das Verwaltungsgericht Cottbus einem Antrag eines Bewohners aus Eichwalde stattgegeben, wonach die Flüge nicht in 150 Meter Höhe über bebautem Gebiet stattfinden durften, wie es zunächst erlaubt worden war. Das Gericht setzte eine Mindesthöhe von 450 Metern über Eichwalde fest, die die Genehmigungsbehörde dann für alle Flüge über bewohntem Gebiet festlegte.

Für viele war der Airbus nicht einmal zu hören

Befürchtungen bei ILA-Experten, mit den Auflagen bei den Vorführflügen sei die ILA gefährdet, wies Rogall zurück. "Die ILA wird so bleiben, wie sie war und wie vorgesehen auch 2010 wieder stattfinden", sagte Rogall am Abend.

Mit 241.000 Besuchern war die gestern zu Ende gegangene Schau die zweiterfolgreichste seit ihrer Rückkehr 1992 nach Berlin. Nur 2006 waren mit 250.000 Besuchern noch mehr gekommen. Damals war das größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A 380, die Hauptattraktion, weil er zum ersten Mal hier zu sehen war.

Auch er verließ die ILA gestern vorzeitig, was allerdings geplant war. Als Referenz an den 60. Jahrestag der Luftbrücke überquerte er im Tiefflug auch den Flughafen Tempelhof. Wer sich vor dem Hauptgebäude oder auf dem Platz der Luftbrücke einen Blick auf den Riesenvogel erhofft hatte, wurde allerdings enttäuscht. Von dort war der Tiefflug nicht zu sehen - und nicht einmal zu hören. Anders als die Militärmaschinen ist der Airbus relativ leise.

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