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Anastasia Rose

© YouTube

„Schon immer eine Rampensau“: Berliner Berufssoldatin legt trotz Krankschreibung als DJ auf – und wird angeklagt

Unter dem Namen „Anastasia Rose“ soll eine 27-Jährige als „Musikabspielerin“ aufgetreten sein. Fürs Berliner Bundeswehrkrankenhaus war sie dabei krankgeschrieben.

Im wahrsten Sinne des Wortes krank gefeiert hat mutmaßlich eine 27-jährige Berufssoldatin, die im Bundeswehrkrankenhaus Berlin eingesetzt war. Obwohl sie krankgeschrieben und ihr zudem die Ausübung einer Nebentätigkeit verboten worden war, soll die Frau als – wie es nun in einer Anklage der Staatsanwaltschaft Berlin heißt – „Musikabspielerin (sog. ‚DJane‘)“ gearbeitet haben.

Die Staatanwaltschaft habe deshalb wegen 23 Fällen der Gehorsamsverweigerung Anklage am Amtsgericht Tiergarten erhoben, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Behörde.

Die Angeschuldigte, die den Dienstgrad Oberfeldwebel führt, war der Mitteilung zufolge seit Anfang April 2021 krankheitsbedingt nicht mehr im Dienst. Dies soll sie laut Anklage aber nicht davon abgehalten haben, unter dem Künstlernamen „Anastasia Rose“ als DJane aufzutreten. Auch habe die 27-Jährige in dieser Zeit Merchandiseartikel wie Parfüm und Bekleidung vertrieben und regelmäßig neue Musikvideos für die Internetplattform twitch.tv produziert. Nach Tagesspiegel-Informationen hatte sie Fotos ihrer DJ-Tätigkeiten bei Instagram gepostet, so soll sie aufgeflogen sein.

Ich war schon immer eine echte Rampensau.

„Anastasia Rose“, DJane und Oberfeldwebel

Seit dem 20. Juli 2021 habe der ihr vorgesetzte Hauptmann daraufhin zehnmal den ausdrücklichen Befehl erteilt, die Nebentätigkeit nicht weiter auszuüben. Gleichwohl soll die Beschuldigte zwischen dem 7. August 2021 und dem 8. Juni 2022 insgesamt 23 Mal – teils live vor Publikum, teils in Livestreams – aufgetreten sein.

„Ich war schon immer eine echte Rampensau“, schreibt „Anastasia Rose“ auf ihrer Internetseite. Die 27-Jährige kommt nach eigenen Angaben aus „einem kleinen Örtchen am idyllischen Stettiner Haff“ und ist schon als kleines Mädchen auf Dorffesten aufgetreten.

Inzwischen habe sie sich laut Eigenbeschreibung „mit ihrem knallharten In-Your-Face-Mix aus EDM, Deephouse und Hardstyle“ „in Rekordzeit einen hervorragenden Namen als eine der beliebtesten DJanes des Landes gemacht“. Ihre jüngste, im Juni erschienene Single „3 Tage wach“ ist beim Streaminganbieter Spotify (Stand Donnerstagmittag) 703.654 Mal abgespielt worden.

Wer sich von den Live-Qualitäten der Bundeswehrsoldatin selbst überzeugen will, hat dazu in diesem Jahr noch einmal die Möglichkeit: bei der „1 Euro Abfahrt“ in 26452 Sande (Kreis Friesland in Niedersachsen).

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