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Berlin: Kranke haben eine Lobby

Karin Stötzner wird Berliner Patientenbeauftragte

Berlin erhält als erstes Bundesland eine eigene Patientenbeauftragte. Den ehrenamtlichen Posten übernimmt zum 1. November die 53-jährige Diplomsoziologin Karin Stötzner, die gleichzeitig Leiterin von Sekis ist, einem Berliner Netzwerk von fast 200 Selbsthilfegruppen. Schon in dieser Funktion trete Stötzner seit vielen Jahren für die Rechte von Patienten ein und sei deshalb die kompetenteste Besetzung als Patientenbeauftragte, sagte Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) am Freitag. Stötzners neue Aufgabe bestehe vor allem darin, die Erfahrungen und Beschwerden von Patienten zu sammeln und diese direkt in die politische Diskussion einzubringen. „Die Patientenbeauftragte ist aber kein Kummerkasten für alle Probleme der Gesundheitsreform“, sagte Knake-Werner. Die sei ein Bundesgesetz, und dafür gebe es eine Beauftragte auf Bundesebene.

Die Patienten seien das schwächste Glied im Gesundheitssystem, sagte Stötzner. Deshalb werde sie sich um mehr Transparenz im Berliner Gesundheitswesen bemühen. So müssten die Qualitätsberichte, die die Kliniken ab August 2005 veröffentlichen, auch für Laien verständlich sein. Dazu zählen zum Beispiel Informationen über die Leistungsqualität der Krankenhäuser, etwa der Anteil von Komplikationen. Druckmittel hat die Patientenbeauftragte aber keine, außer den Weg in die Öffentlichkeit. Einmal jährlich werde sie einen Bericht vorlegen.

In der Sozialverwaltung hat Stötzner ein eigenes Büro, das Anfragen und Beschwerden entgegennimmt. Viele Patienten wissen nicht, an wen sie sich mit ihren Problemen oder Klagen über Ärztepfusch wenden können. Die Weiterleitung an die richtigen Stellen übernimmt die Patientenbeauftragte ebenfalls.

Das Büro der Patientenbeauftragten ist ab dem 15. November werktags von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 9028 2010 erreichbar. Die Sprechzeit der Beauftragten ist donnerstags ab 15 Uhr.

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