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Berlin: Kreuzberger Drahtseilakt über den Kanal Stecken Artisten hinter der abendlichen Aktion?

Unbekannte haben am Sonntagabend ein Drahtseil über den Landwehrkanal in Kreuzberg gespannt. Die Kapitäne zweier Fahrgastschiffe bemerkten gegen 19.

Unbekannte haben am Sonntagabend ein Drahtseil über den Landwehrkanal in Kreuzberg gespannt. Die Kapitäne zweier Fahrgastschiffe bemerkten gegen 19.30 Uhr das in der Nähe der Görlitzer Brücke von Ufer zu Ufer gespannte Seil. Ein Schiffsführer stoppte und forderte die auf dem Oberdeck befindlichen Fahrgäste auf, sitzen zu bleiben. Allerdings hätten nach Auskunft der Reederei nur besonders große Menschen beim aufrechten Stehen durch das Seil verletzt werden können. Als wenig später Beamte der Wasserschutzpolizei eintrafen, war das Seil bereits wieder entfernt worden – von Unbekannten. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr wurde eingeleitet.

Da nicht der polizeiliche Staatsschutz ermittelt, wird vorerst nicht von einer Protestaktion ausgegangen. „Ich glaube, da gibt es keinen kriminellen Hintergrund“, sagte Lutz Freise, Geschäftsführer der Reederei Riedel, dem Tagesspiegel. Er vermutet dahinter vielmehr aktionsfreudige Hobbyartisten, die sich als Seiltänzer über dem Landwehrkanal ausprobieren wollten. Rund um die Görlitzer Brücke im Osten Kreuzbergs machen seit Monaten Freizeit-Straßenkünstler auf sich aufmerksam – inklusive Trommeln und Jonglierkegel.

Schon seit vergangenen Sommer wird um die Sanierung des Ufers des Landwehrkanals gestritten: 200 Bäume sollten ursprünglich entlang des Wassers wegen „mangelnder Standsicherheit“ gefällt werden. Anwohner protestierten heftig dagegen. Nur unter Polizeischutz wurden schließlich 20 Bäume gefällt. Seit November letzten Jahres sucht die Bürgerinitiative unter Leitung konflikterfahrener Mediatoren gemeinsam mit der Behörde nach einem Kompromiss. hah

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