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Kriegsfolgen: 39 sowjetische Soldaten in Lebus beigesetzt
Für den Volksbund steht die Menschlichkeit im Fokus. Warum ihnen die Beisetzung der sowjetischen Soldaten gerade jetzt wichtig ist.
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Auf der Kriegsgräberstätte in Lebus (Landkreis Märkisch-Oderland) sind 39 sowjetischen Soldaten eingebettet worden. Die Toten seien in den vergangenen Jahren an verschiedenen Orten in Brandenburg geborgen worden, teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Brandenburg mit. Die Beisetzung erfolge im Rahmen des 80. Jahrestages der Kämpfe an der Oder, wo im Frühjahr 1945 schwere Gefechte stattfanden.
Auch der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, war bei der Veranstaltung dabei - jedoch nicht als geladener Gast. Er „begleitete sozusagen die Arbeitsebene der Botschaft der russischen Föderation, mit der wir gesetzlich aufgefordert sind, zusammenzuarbeiten, hinsichtlich der Identifizierung sowjetischer Soldaten nach deren Auffinden durch uns“, sagte der Geschäftsführer des Volksbundes Brandenburg, Oliver Breithaupt.
„Die stille Einbettung als Charakter dieser Veranstaltung ist der allgemeinen politischen Situation geschuldet“, sagte Breithaupt. Sie solle eine klare Abgrenzung zu aktuellen Kriegsgeschehen zeigen. Der Volksbund sehe sich nicht als Teil des Kampfes. Seine Arbeit bestehe darin, Tote zu identifizieren, zu bestatten und Angehörige zu informieren.
„In einer Zeit, in der Krieg wieder nach Europa zurückgekehrt ist, erinnern diese Gräber daran, wie kostbar Frieden ist“, sagte Breithaupt. „Unser Auftrag bleibt: allen Opfern des Krieges ein würdiges Grab zu geben – unabhängig von ihrer Herkunft. Menschlichkeit darf nie in den Schatten aktueller Konflikte geraten.“ Mit der Einbettung erfülle der Volksbund seinen humanitären Auftrag.
© dpa-infocom, dpa:251114-930-293389/1
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