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Kriminalität: Vater wegen Kindesmisshandlung vor Gericht

Ein 34-jähriger Gleisbauer muss sich seit Mittwoch wegen grober Misshandlung seines Sohnes vor dem Landgericht verantworten. Er soll das zweieinhalbjährige Kind lebensgefährlich verletzt haben.

Berlin - Der Junge wurde im November letzten Jahres durch massive "stumpfe Gewaltanwendung" schwer verletzt. Neben Hämatomen im Gesicht, auf Rücken und Oberschenkel diagnostizierten die Ärzte bei dem Kind innere Blutungen in der Bauchhöhle, so dass akute Lebensgefahr bestand.

Über seine Verteidigerin hat der allein erziehende Vater von Zwillingen die Vorwürfe bestritten und betont, mit der Erziehung "nie überfordert" gewesen zu sein. Er könne sich die Verletzungen nicht erklären. "Ich weiß nur, dass ich es nicht war", hieß es. Der Anwältin zufolge war der 34-Jährige "nie aggressiv" zu seinen Kindern und eher für seine Ruhe bekannt. Seiner Erinnerung nach war der Zweijährige bereits am Vorabend auffallend anhänglich, hatte viel geweint und großen Durst. Die blauen Flecken seien ihm erst am nächsten Morgen aufgefallen. Die Zwillinge leben unterdessen bei Pflegeeltern.

Der Angeklagte wird auf Grund einer psychischen Erkrankung seit 2005 von einer "Einzelfallhelferin" betreut. Die 51-jährige Betreuerin und andere Zeugen konnten im Prozess "nichts Negatives" über den allein erziehenden Mann sagen. Er sei ein sehr "liebevoller und behutsamer Vater gewesen, der ständig Angst hatte, dass sich die Kinder verletzen oder er es nicht schafft", sagte die Betreuerin. Auch der 17-jährige Sohn der neuen Lebensgefährtin des Angeklagten gab an, überrascht gewesen zu sein, "dass ein Vater so liebevoll mit Kindern umgehen kann". Der Prozess wird am 14. März fortgesetzt. (tso/ddp)

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