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Berlin: Kritik an WBM-Politik des Senats Kaufmännischer Chef verlässt das Unternehmen

Das Ausscheiden des kaufmännischen Geschäftsführers der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) alarmiert die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus. Wie gestern berichtet, wird Horst Kortholt Ende August nach nur eineinhalbjähriger Tätigkeit aus der Chefetage des schwer angeschlagenen landeseigenen Unternehmens ausscheiden.

Das Ausscheiden des kaufmännischen Geschäftsführers der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) alarmiert die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus. Wie gestern berichtet, wird Horst Kortholt Ende August nach nur eineinhalbjähriger Tätigkeit aus der Chefetage des schwer angeschlagenen landeseigenen Unternehmens ausscheiden. Dies erfolge „aus familiären Gründen“, hieß es bei der WBM. Doch in der Opposition wird der „Zickzackkurs“ des Senats im Umgang mit den Sanierungsplänen für die Gesellschaft als mögliche Ursache des jähen Abschieds Kortholts genannt.

„Der Senat betreibt Voodoo-Ökonomie im Umgang mit der WBM“, sagt Alexander Kaczmarek, finanzpolitischer Sprecher der CDU. Man glaube und beschwöre, dass die angeschlagene Firma gesunden werde, wolle die zur Sanierung notwendigen Schritte aber nicht gehen. Wie berichtet beschlossen WBM und Senat zunächst einen Verkauf von maximal 15 000 Wohnungen zum Schuldenabbau. Das Vorhaben wurde dann aber auf Betreiben der PDS gestoppt. Nun darf die WBM nur 3000 Wohnungen in Neukölln und Spandau verkaufen.

„Deshalb lebt die WBM von der Hand in den Mund“, sagt Christoph Meyer, Finanzexperte der FDP-Fraktion. Die SPD-PDS-Koalition habe nicht die Kraft, WBM-Mietern und Berlinern „die Wahrheit über den Sanierungsbedarf“ bei der WBM zu verraten. Der Abgang des kaufmännischen Geschäftsführers könne ein Indiz dafür sein, „dass die Zukunft der Gesellschaft wie schon früher schöngerechnet werden soll“.

Dagegen ist der Kreuzberger SPD-Abgeordnete Stefan Zackenfels davon überzeugt, dass die WBM-Sanierung durch die Personalie nicht gefährdet ist. Federführend seien Geschäftsführer Lars Ernst und Aufsichtsratschef Ulrich Pfeiffer. Wie viele Wohnungen zur Sanierung verkauft werden müssen, sei „eine Wette auf den Markt“. Da das Interesse von Investoren an Berliner Immobilien groß sei, würden voraussichtlich höhere Preise erzielt als erwartet. Deshalb müssten wohl auch weniger als 15 000 Objekte verkauft werden.

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