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Berlin: Ku’damm-Bühnen können sich kaum vor Rettern retten

Erst hat der Regierende Bürgermeister die Rettung der Ku’damm-Bühnen zur Chefsache erklärt – nun bekommt Klaus Wowereit Konkurrenz: Auch sein CDU-Herausforderer Friedbert Pflüger zeigt Einsatz für die Traditionstheater. Und das offenbar nicht ohne Erfolg.

Erst hat der Regierende Bürgermeister die Rettung der Ku’damm-Bühnen zur Chefsache erklärt – nun bekommt Klaus Wowereit Konkurrenz: Auch sein CDU-Herausforderer Friedbert Pflüger zeigt Einsatz für die Traditionstheater. Und das offenbar nicht ohne Erfolg. Nach Gesprächen mit dem Deutsche-Bank-Vorstand Tessen von Heydebreck habe die Bank zugesichert, dass die Bühnen auf jeden Fall bis zum 30. Juni 2007 erhalten blieben, sagte Pflüger – der aber nicht behaupten will, dass er der Retter der Bühnen sei: „Wir setzen uns alle dafür ein.“

In der Tat wird die Liste der Politiker, die sich um das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm bemühen, immer länger. Bereits am Nachmittag hatte es die Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf an den Ku’damm verschlagen. Rednerpult und Tische wurden vor die Kulissen des aktuellen Stücks „Männerhort“ gerückt, dann wurde getagt – als Zeichen gegen den drohenden Abriss der Bühnen durch den Vermieter des Ku’damm-Karrees, eine Deutsche-Bank-Tochter. Die Bezirkspolitiker sprachen von einem „historischen Tag“. Redner aller Fraktionen forderten Hauseigentümer DB Real Estate und die Deutsche Bank auf, die einst von Max Reinhardt gegründeten Bühnen beim geplanten Umbau des Karrees stehen zu lassen – und die zum Jahresende 2006 ausgesprochene Kündigung beider Häuser zurückzunehmen. Einstimmig beschloss die BVV, das Bezirksamt solle prüfen, ob eine „Veränderungssperre“ für die Räume angeordnet werden kann. Einige Redner kündigten außerdem ihre Teilnahme an einer Demonstration an. Für den 20. Februar hat Otfried Laur vom Berliner Theaterclub zum Protestmarsch durch die Innenstadt aufgerufen. Um 14 Uhr soll der an der Staatsoper beginnen, für 16 Uhr ist eine Abschlusskundgebung vor den bedrohten Bühnen geplant.

Im Abgeordnetenhaus zeigte sich derweil auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) optimistisch: Eine einvernehmliche Lösung sei möglich, sagte Wowereit. wvb./CD

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