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Berlin: Künast will mehr Ökologie in Berliner Wirtschaft bringen

Über ihr politisches Ziel nach der Wahl lässt die grüne Spitzenkandidatin Renate Künast keinen Zweifel. „Ich möchte hier Chefin werden.

Von Sabine Beikler

Über ihr politisches Ziel nach der Wahl lässt die grüne Spitzenkandidatin Renate Künast keinen Zweifel. „Ich möchte hier Chefin werden. Ich möchte die Richtlinienkompetenz haben, um die Ressorts zu verbinden“, sagte die Grünen–Politikerin am Mittwochmorgen vor 100 Gästen aus Wirtschaft und Gesellschaft, die auf Einladung der Initiative Hauptstadt Berlin im Grand Hyatt erschienen waren. Großen Applaus erhielt sie bei ihrer Feststellung, der Regierende Bürgermeister habe diese Richtlinienkompetenz viel zu wenig genutzt.

Dass sie keinen Senatorenposten in Berlin annehmen werde, sollte sie nicht zur Regierenden Bürgermeisterin gewählt werden, unterstrich sie mit Witz. „Ich kann doch nicht neben Wowereit laufen und ihm alle zwei Meter sagen, wie man es richtig macht.“

Künast beschrieb Berlin als eine der spannendsten Metropolen mit viel Potenzial. Jedoch fehle sowohl eine aktive Wirtschafts- und Industriepolitik als auch Bestandspflege für Unternehmen. Sie unterstrich die Bedeutung der „Green economy“ in der Stadt. „Der Blaumann muss grün werden“, sagte sie. Von der Produktionsstrecke im BMW Motorradwerk bis zum Lebensmittelladen könne man Energie einsparen. Dieses „Ökologisieren“, sagte Künast, solle man erkennen. „Berlin kann der Ort sein, wo man sieht, wie es geht.“

An vieles will Künast „ran“, gemäß des Wahlkampfmottos „Da müssen wir ran“. Prüfen will sie eine Holding zwischen Charité und Vivantes. 100 000 neue Jobs sollen in fünf Jahren entstehen. 400 neue Lehrer will sie einstellen und angehenden Pädagogen während der Ausbildung Verträge anbieten, damit diese nicht abwandern. Um Einnahmen zu erhöhen, schlägt sie wie zuvor eine City-Tax vor. 500 Millionen Euro zusätzlich will sie über Gewerbesteuern einnehmen. „Ohne Steuererhöhung“, betonte sie. Durch mehr Produktivität sollen Einnahmen erzielt werden. Sabine Beikler

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