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Na dann schönen Nachmittag. In Hellersdorf ist es nicht sonniger, aber immerhin früher hell. Liegt ja bekanntlich im Osten.

© Imago

Kürzester Tag des Jahres: Wann wird's mal wieder richtig ... hell?

Es ist fast geschafft! Mit Beginn des kalendarischen Winters am Samstag ist die dunkelste Zeit erreicht, ab Sonntag werden die Tage wieder länger. Machen wir uns auf die Suche nach der Sonne.

Die Erleuchtung kam leider erst am Tag danach in der Helligkeit. Aus gegebenem Anlass hatte eine dicht gewachsene Tanne den Weg in den Kofferraum gefunden. Am Nachmittag hatte sie ganz wunderbar ausgesehen, muss dann aber über Nacht leider viele Zweige verloren haben. Lektion gelernt: Kaufe nie einen Weihnachtsbaum in der Dunkelheit. Wobei das nun mal gar nicht so einfach ist zur Weihnachtszeit, denn leider ist es unglücklicherweise fast immer dunkel in diesen Tagen. Aber, frohes Fest, es ist geschafft, Samstag ist der kürzeste Tag des Jahres – von nun an geht’s wieder bergauf.

In Frohnau ist es länger dunkel

Als neulich an dieser Stelle die Rede davon war, dass es in Nordberlin drei, vier Minuten am Tag länger dunkel sei als in Südberlin (dazwischen liegen immerhin 38 Kilometer), tauchte die völlig berechtigte Frage auf: „Und in Hellersdorf?“ Also gut: Im Osten ist’s früher hell, während in Spandau – 45 Kilometer westlich – die Sonne später untergeht. Länger ist sie in Lichtenberg also nicht zu sehen, auch wenn im Bezirkswappen die Sonne hinterm Berg aufsteigt. Der Ortsteil Lichtenrade verdankt seinen Namen vermutlich einer Rodung, aber viel mehr Sonne als in Lichterfelde ist auch dort nicht zu genießen. Die Sonnenallee ist leider auch keine Alternative. Die heißt erst seit den 20ern so und liegt nahe der eher düsteren High-Deck-Siedlung, nahe Planeten- und Jupiterstraße.

Die Sonne genießen am Löwenbrunnen in Wannsee

Die Berliner Orte versprechen nicht das, was in ihrem Namen so drin steckt. Eiskeller ist im Sommer schon mal der heißeste Ort der Stadt, in Lankwitz leben nicht nur humorige Menschen und auch in Gesundbrunnen wird gestorben.

Wer heute viel Sonne verlangt am kürzesten Tag, der muss tief im Süden in einen Solaris-Bus der BVG steigen (so heißt die Baureihe) und fährt damit gen Westen, zur Glienicker Brücke, da leuchten zwei Goldene Löwen und die Sonne etwas länger.

Was wir zuhause mit dem kargen Tannenbaum machen, der nun täglich ein paar Sekunden länger zu sehen ist, klären wir dann im nächsten Jahr. Das jetzige ist ja auch bald geschafft.

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