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Berlin: Kugeln statt Beute: Bankräuber vor Gericht

Der angehende Physiotherapeut wollte seinem Leben „eine Wendung geben“. Seine Gedanken kreisten um ein chinesisches Kloster.

Der angehende Physiotherapeut wollte seinem Leben „eine Wendung geben“. Seine Gedanken kreisten um ein chinesisches Kloster. Die Pläne aber kosteten Geld, das er nicht hatte. „Ich klammerte mich an die fixe Idee mit den Banken“, erklärte Nicolas C. vor Gericht. Der Mann ohne Vorstrafen versuchte sich als Räuber. Zwei Banken überfiel er und floh jeweils ohne Beute. Am Ende fielen Schüsse aus einer Polizeiwaffe, die den 26-Jährigen schwer verletzten.

Am 6. Juli packte der Spandauer eine täuschend echt aussehende Softair-Pistole und eine dunkle Skimaske in seinen Rucksack. Er vermummte sich im Vorraum einer Bankfiliale und richtete kurz darauf seine Waffe auf eine Angestellte. Sie sollte ihn zum Tresor führen. Doch die Frau kannte den Zugangs-Code nicht und sagte, es sei ohnehin nichts zu holen. Nicolas C. brach sein Vorhaben ab. „Es kam mir plötzlich so irreal vor.“

Zehn Tage später nahm er erneut seinen Rucksack. In einer Bankfiliale in Kladow brüllte er: „Öffnet die Tresore!“ Wieder hatte er die Waffe in der Hand. C. sah, wie sich ein Angestellter bückte. Er dachte, der Alarm sei ausgelöst. Da floh er. Polizisten suchten wenig später die Umgebung ab. Sie entdeckten einen jungen Mann in Sandaletten, auf den die Beschreibung passte. Als man ihn kontrollieren wollte, soll er nicht reagiert und zum Rucksack gegriffen haben. „Drei Schüsse trafen mich“, sagte der Angeklagte. Gegen den Beamten, der geschossen hatte, wurde zwar ein Verfahren eingeleitet, aber eingestellt. C. zeigte sich voller Reue: „Ich schäme mich für mein Verhalten.“ Freitag wird voraussichtlich das Urteil gesprochen. Kerstin Gehrke

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