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Berlin: Kulinarische Rückkehrer

„They never come back“ behauptet das beliebteste Klischee der Box-Mythologie. Es gilt auch für Köche, jedenfalls im Prinzip.

„They never come back“ behauptet das beliebteste Klischee der Box-Mythologie. Es gilt auch für Köche, jedenfalls im Prinzip. Die große Ausnahme ist Kurt Jäger, der vielbesternte Kärntener, der seinerzeit aus dem schwedischen Exil nach Berlin kam, einen Stern erkochte, dann im Zorn nach Storkow wechselte, einen Stern erkochte... Nun ist offiziell, was die Branche schon seit einigen Wochen flüsterte: Der Meister, mit 18 Gault-Millau- Punkten einer der höchstdekorierten in Deutschland, kehrt zurück ins „Harlekin“, das seit seinem Abgang glücklose Edel-Restaurant des Grand-Hotels Esplanade. Die alten Missstimmungen sind offenbar ausgeräumt, Vize-Direktor Florian Hettler hat ihm freie Hand gegeben, und Jäger startet also Ende August wieder einmal auf die ihm so wohlvertraute Mission zu den Sternen des Michelin. Vielleicht ein Impuls für die Berliner Kollegen, die zur Zeit vor allem im Selbstmitleid rühren.

Etwas komplizierter liegen die Dinge bei Jürgen Fehrenbach, der in Berlin so eine Art Fliegender Holländer der Branche zu werden droht. Nein! sagte er, als wir ihn kürzlich zum Küchenchef des zum Jazz-Dining gewandelten Stilwerk-Restaurants machen wollten: Er sei dort nur Berater, nichts weiter. Seine Zukunft liege vielmehr in der Luisenstraße, wo er eine Weile in der „Brasserie Sion“ gearbeitet hatte. Das Restaurant, seit geraumer Zeit geschlossen, soll noch in diesem Jahr als „Wein Guy“ unter Leitung des umtriebigen Gastronomen Hartmut Guy auferstehen. Und Fehrenbach ist dort als Küchenchef mit Gerichten eher deftig-bürgerlicher Art fest eingeplant – wenn nicht wieder irgendetwas dazwischen kommt. They sometimes come back... bm

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