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Berlin: Kultiviertes Besäufnis

Stuart Pigott stellte neues Buch vor

Der Weinautor Stuart Pigott liebt klare Ansagen. „Ich wollte nicht so eine trockene Pressekonferenz machen“, sagte er zu Beginn seiner Buchvorstellung, „also gibt es jetzt ein richtiges Besäufnis.“ Das hatte man sich freilich sehr kultiviert vorzustellen, denn der Ort der Handlung war das noble Restaurant „Facil“, in dem nicht geduldet wird, dass Gäste volltrunken unter den Tisch fallen. Pigott, momentan der wahrscheinlich eigenwilligste Weinautor überhaupt, hat sich auf langen Reisen mit den außereuropäischen Weinen beschäftigt, und der Titel seines neuen Buchs reflektiert das Ergebnis: „Schöne Neue Weinwelt“ (Argon). Er enthält den sarkastischen Anklang an Huxleys Buch ebenso wie das ironiefreie Eingeständnis, dass es tatsächlich bemerkenswert gute Weine außerhalb Europas gibt. Ob der als Aperitif gereichte, durchaus bemerkenswerte Sekt „Breaky Bottom“ aus England mit ihnen konkurrieren kann, blieb offen… Nach vielen Gängen aus der hervorragenden Küche von Michael Kempf und vielen hervorragenden Weinen aus der neuen Weinwelt gelang es den Gästen dennoch, das Besäufnis einwandfrei aufrecht und ohne allzu schwere Zunge zu verlassen. bm

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