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Berlin: Kultur gegen Gewalt

VON TAG ZU TAG Christian van Lessen über einen schönen Plan zum 1. Mai In unseren Köpfen herrscht gerade Krieg und geht nicht aus dem Sinn.

VON TAG ZU TAG

Christian van Lessen über

einen schönen Plan zum 1. Mai

In unseren Köpfen herrscht gerade Krieg und geht nicht aus dem Sinn. Er beherrscht die Gedanken, den Wortschatz, lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Wir spüren, wie schnell und gedankenlos wir von „Bürgerkrieg“ sprechen, wenn nur wieder die Traditionsrandale vom 1. Mai gemeint ist.

Nun hörten wir gestern, dass am 1. Mai ein riesiges Straßenfest ganz Kreuzberg auf die Straße locken soll, auf dass alle Randalierer die Lust und den Platz zum Randalieren verlieren. Theater, Kino, Kleinkunst auf vielen Straßen – wer will auf Kultur mit Steinen werfen? Vielleicht ist mit dem Großfest, von Behörden und Organisationen unterstützt, wirklich einmal ein wirksames Mittel gegen ortsübliche Kiezkrawalle gefunden.

Wir würden gern länger über das Konzept von Kultur gegen Gewalt und über die erhoffte „soziale Kontrolle“ eines großen Festes am 1. Mai nachdenken. Kultur gegen Gewalt: Das wäre ein berauschender Plan, der weltweit Nachahmung verdiente… Aber da hat uns schon der Krieg wieder, der unsere Gedanken beherrscht.

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