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Kulturausschuss: Streit um Sondersitzung zu Kirchner-Gemälde

Die Berliner Oppositionsfraktionen haben die Ablehnung einer Sondersitzung des Kulturausschusses zur Rückgabe des Gemäldes "Berliner Straßenszene" durch Parlamentspräsident Walter Momper scharf kritisiert.

Berlin - Der rot-rote Senat habe offenbar kein Interesse an einer schnellen Information des Parlamentes über die Rückführung des Gemäldes von Ernst Ludwig Kirchner, teilten die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP in einer gemeinsamen Erklärung in Berlin mit. Auch Wege, wie das Bild doch noch in Berlin zu halten sei, sollten nicht erörtert werden.

Momper (SPD) hatte eine Sondersitzung des Kulturausschusses am Dienstag mit der Begründung abgelehnt, dass das Gremium bereits am kommenden Montag turnusmäßig zusammenkommt. Die Oppositionsfraktionen wollten die Sondersitzung am Freitag abhalten.

Die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP wollen nun bei der Sitzung am Montag beantragen, Vertreter beider Positionen anzuhören - für und gegen die Rückgabe des Gemäldes. Sollte dies mit der Stimmenmehrheit der Regierungskoalition abgelehnt werden, werde für Mittwoch erneut eine Sondersitzung beantragt.

Ernst Ludwig Kirchners "Straßenszene" (1913) war jüngst vom Land Berlin an die Erben einer jüdischen Familie zurückgegeben worden und soll nun am 8. November bei Christie's in New York versteigert werden. Das auf 18 bis 25 Millionen US-Dollar geschätzte Gemälde ist ein Hauptwerk des Brücke-Malers. Es schildert eine Milieuszene in Berlin kurz vor dem Ersten Weltkrieg. (tso/ddp)

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