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Berlin: Kulturrat: „Holocaust-Mahnmal strahlt Gleichgültigkeit aus“

Mit Olaf Zimmermann, dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, meldete sich erneut ein Kritiker des HolocaustMahnmals zu Wort. Zimmermann hält das Konzept von Architekt Peter Eisenman für „gescheitert“.

Mit Olaf Zimmermann, dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, meldete sich erneut ein Kritiker des HolocaustMahnmals zu Wort. Zimmermann hält das Konzept von Architekt Peter Eisenman für „gescheitert“. „Menschen, die das Denkmal durchschreiten, haben nicht das Gefühl von Vereinsamung, Bedrängnis und Bedrohung, das eigentlich erzeugt werden soll“, schreibt Zimmermann in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Politik und Kultur“.

Das Denkmal strahle eine Gleichgültigkeit aus, die den Besuchern jedes Empfinden von Respekt vor dem Ort verwehre. Deshalb würde sich „keiner“ an die Vorschriften halten, nach denen unter anderem nicht erlaubt sei, von Stele zu Stele zu springen. Den „Ort der Information“ hält Zimmermann für den „Versuch der Schadensbegrenzung, der in seiner Halbherzigkeit scheitern musste“. Der Kulturrat ist eine politische Lobbyorganisation, der 210 Kulturverbände angehören.

„Wer sagt denn, dass ein Gefühl von Vereinsamung und Bedrohung erzeugt werden sollte“, erwidert Eisenman. Er habe niemandem eine Interpretation aufzwingen wollen, sagte er dem Tagesspiegel. Der Architekt ist begeistert von der fröhlichen Atmosphäre auf dem Stelenfeld. Auch dass Kinder lärmen, findet er gut. Es sei „das Geräusch des Lebens an einem jüdischen Ort mitten in der Stadt“. So werde die Erinnerung an den Holocaust zu einem Teil des Alltags. clk

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