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Berlin: Kunst-Diebstahl: Autodieb interessierte sich nicht für die Kunstwerke

Der spektakuläre Diebstahl wertvoller Kunstwerke vom Frühjahr dieses Jahres wird seit Freitag vor dem Landgericht verhandelt. Bei einem Auto-Diebstahl waren, wie damals berichtet, Gemälde, Skulpturen und andere Kunstgegenstände im Wert von 1,6 Millionen Mark verschwunden.

Der spektakuläre Diebstahl wertvoller Kunstwerke vom Frühjahr dieses Jahres wird seit Freitag vor dem Landgericht verhandelt. Bei einem Auto-Diebstahl waren, wie damals berichtet, Gemälde, Skulpturen und andere Kunstgegenstände im Wert von 1,6 Millionen Mark verschwunden. Sie befanden sich nach der Fahrt aus Westdeutschland in einem Kleintransporter, der vor einem Hotel in Charlottenburg abgestellt war. Von dort sollten sie an Berliner Kunstgalerien ausgeliefert werden. Darunter waren Gemälde von Joan Miro, Ernst Barlach und Heinz Trökes. Der Fahrer sah das Auto mit den Dieben gerade noch verschwinden.

Drei 28- bis 32-jährige Männer müssen sich wegen Diebstahls und Hehlerei sowie Beihilfe vor dem Richter verantworten. Hauptangeklagter ist ein 29-jähriger Pole. Er soll das Fahrzeug gestohlen und die Kunstwerke an den mitangeklagten Libanesen weiterverkauft haben. Ein 28-Jähriger Landsmann soll beim Verladen der Bilder mitgeholfen haben.

Der Hauptangeklagte entpuppte sich vor Gericht als Kunstbanause. Der geständige Autodieb hatte es demnach ausschließlich auf den 20 000 Mark teuren Transporter abgesehen, den er in Polen weiterverkaufen wollte. Im Prozess gab er darüber hinaus den Diebstahl von weiteren drei Kleintransportern zu. Für die Millionenware hatte der Dieb jedoch keine Verwendung. Er habe sich für die wertvollen Kunstwerke nicht interessiert. Für ihn sei das keine Kunst gewesen, sagte er zu Prozessbeginn.

Ein Grossteil der Bilder landete somit auf dem Spandauer Recyclinghof. Nach Aussage des Mannes waren es mindestens zehn Stücke, die im Müll untergingen. Weitere 44 Gemälde habe er für 3000 Mark an den mitangeklagten Libanesen verscherbelt. Mehr habe der Mann dafür nicht zahlen wollen.

Nur zwei Bilder des Malers Heinz Trökes waren bei der Festnahme des Angeklagten in dessen Wohnung hinter einem Schrank gefunden worden. Über den Verbleib der anderen Gemälde wurden keine Angaben gemacht.

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