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Berlin: Kunst geht immer

Kirche versteigerte Werke, um Flüchtlingen zu helfen

Bei der traditionellen Kunstauktion der Evangelischen Kirche spürte Auktionator Detlef Gosselck gestern Nachmittag keine Auswirkungen der Finanzkrise. Der traditionell als Auktionator fungierende Maler und Autor mit dem breitkrempigen, schwarzen Hut stellte in der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche begeistert fest: „Die Auktion ist wie ein alter Diesel – sie läuft.“ Seit 13 Jahren sammelt die Kirche auf diese Weise Geld, mit dem sie Projekte für Flüchtlinge unterstützt.

Manchmal fuhr der alte Diesel sogar einen Rundenrekord: Etwa, als die für 400 Euro im Katalog verzeichneten, mit Kohlestift und Aquarelltechnik gezeichneten „Marionetten“ des Künstlers Marwan für 800 Euro über den Tisch gingen. Oder als der Druck „Mein Fleischermeister“ von Kurt Mühlenhaupt für 380 statt für 180 Euro einen Liebhaber fand. Gosselck gab der Sache Schwung mit flotten Sprüchen – mehr als 30 000 Euro kamen bei Auktion und dem Verkauf von Kunstwerken in der Kirche zusammen. Der Erfolg ist auch Johanna Ertel zu verdanken: Seit 13 Jahren engagiert sich die 75-Jährige ehrenamtlich für die Kunstauktion, die mit über 500 eingereichten Werken einen Rekord verzeichnete. Bischof Wolfgang Huber zeichnete sie jetzt mit der „Paul-Gerhardt-Medaille“ aus. Benjamin Lassiwe

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