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Kunsthaus Tacheles in Berlin

© dpa

Kunsthaus: 70.000 Unterschriften für Tacheles übergeben

Das von der Räumung bedrohte Berliner Kunsthaus Tacheles kämpft jetzt auch in Hamburg um seine Zukunft. Künstler des Tacheles übergaben am Donnerstag im Rathaus 70 000 Unterschriften für den Erhalt des kreativen Zentrums, das die HSH Nordbank zwangsversteigen will.

Mit 70.000 Unterschriften im Gepäck kamen sie nach Hamburg, um für den Erhalt des Tacheles zu kämpfen. Drei Kisten füllten die Unterschriften, die drei Kunsthaus-Vertreter im Büro von Hamburgs Regierendem Bürgermeister Ole von Beust abgaben. Dieser solle Druck auf die Grundstückeignerin, die HSH-Bank, machen, auf die angekündigte Zwangsversteigerung des Tacheles zu verzichten. Den Hinweis des Hamburger Senats, sich in die Belange der HSH-Nordbank nicht einzumischen, könne nach der notwendig gewordenen Stützung der Bank durch die Hamburger Landesregierung nicht mehr gelten, erklärte Norbert Hackbusch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken in der Hamburger Bürgerschaft.

Tacheles-Organisatorin Linda Cerna betonte, dass im Kunsthaus seit 20 Jahren zeitgenössische Kunst aller Sparten entstünde. Jährlich 400 000 Besucher fänden den Weg in die Oranienburger Straße. „Seit 2002 sind wir nicht mehr gefördert: Wir sind somit auch ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Projekt.“ Ihr Mitstreiter Martin Reiter ergänzte: „Wo ein politischer Wille zur Einigung ist, da ist auch ein finanztechnischer Weg.“

Die HSH-Nordbank will das 24 000 Quadratmeter große Areal in der Oranienburger Straße in 16 Teilgrundstücken meistbietend versteigern. Das Tacheles ist eines dieser „Häppchen“. Der Kunsthaus-Verein würde die Ruine auch selbst kaufen, doch dazu müsste das Tacheles vertraglich aus dem riesigen Areal eines insolventen Investors herausgelöst werden. Dies lehne die HSH-Bank aber bisher ab, so der Verein. Am 4. März steht der nächste Termin an: Dann wollen die Künstler mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit Tacheles reden.

Antje Lückingsmeier

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