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Sightseeing mit der Ehefrau.

© Karadshow Media

Kunsttourist aus Hollywood: Robert Redford zu Gast in Berlin

Die Malerin Sibylle Szaggars, seit 2009 mit dem Schauspieler Robert Redford verheiratet, stellt in der Galerie Monet aus - und kam zur Vernissage mit prominenter Begleitung ihres Ehemanns. Auch fürs klassische Berlintouristenprogramm fand das Paar Zeit.

Die Wahl des Arbeitsplatzes kann über ein Leben entscheiden, gerade auch privat. Wie viele Ehen sind nicht schon durch kollegiale Nähe gestiftet worden oder dadurch, dass zwei Menschen durch berufliche Veränderung des einen einander zunächst räumlich nahekamen, dann gemeinsame Interessen entdeckten, ein erstes trauliches Treffen ist die Folge, küsse und so weiter. Wir kennen das aus dem Leben und noch öfter aus dem Kino.

Die privaten Details der Begegnung von Robert Redford mit der aus Hamburg stammenden Malerin Sibylle Szaggars mögen auch privat bleiben, aber einige aufschlussreiche Fakten sind bekannt: Eine der ersten großen Rollen Redfords war 1969 die des Banditen Sundance Kid, an der Seite von Paul Newman als Butch Cassidy. Kurz danach kaufte er ein bei Salt Lake City in Utah gelegenes Wintersportgebiet und nannte es Sundance – analog zum Sundance Film Festival, das erst durch sein Engagement sein heutiges Ansehen als Independent-Filmfest errang. In Sundance wiederum bezog Sibylle Szaggars Anfang der neunziger Jahre ein Atelier. Offenbar eine glückliche Wahl: Seit 1996 sind sie und Redford ein Paar, seit 2009 sogar ein Ehepaar.

Eines, das den einschlägigen Berliner Medien derzeit viel Arbeit beschafft: Für ein verlängertes Wochenende sind Robert Redford und Sibylle Szaggars Redford in die Stadt gekommen, begleitet von Redfords ältester, aus seiner ersten Ehe mit Lola Jean Van Wagenen stammenden Tochter Shauna und deren Mann. An einigen üblichen Berliner Stationen prominenter Kulturreisender wurden sie bereits gesichtet, Essen im Borchardt (na klar!) und im Literaturcafé, Besuch im Pergamonmuseum, staunend vor dem Ischtar-Tor, Reichstag, Brandenburger Tor – das volle Programm.

Aber doch nicht das eigentliche Ziel der Reise. Das liegt in der Fasanenstraße, nicht weit vom erwähnten Café, in den Räumen der Galerie Monet, die nicht zufällig so heißt: Namensstifter ist Lambert Monet, ein Urenkel des berühmten Claude – und der Galerist, der Sibylle Szaggars Redford nach Berlin geholt hat, samt ihres kunstsinnigen Gatten. Vor seiner Schauspielerkarriere, in den späten fünfziger Jahren, hatte er für kurze Zeit in Florenz, Paris und München gelebt und sich als Straßenmaler und Kunststudent versucht.

Robert Redford bei der Vernissage seiner Frau.
Robert Redford bei der Vernissage seiner Frau.

© Karadshow Media

Ab Dienstag sind die Bilder seiner Frau in der Fasanenstraße zu sehen, am Samstagabend aber war ein Kreis von Auserwählten bereits eingeladen, beim Champagnerempfang einen Blick auf die Redford-Kunst zu werfen und selbstverständlich auch auf das berühmte Paar, das für Fotos sehr begehrt war. Auch Ex-Boxer Axel Schulz, mit dem Galeristen befreundet, wurde vom Ehepaar Redford herzlich begrüßt und zum gemeinsamem Foto an die Seite gezogen. Schultz ist durchaus kunstaffin, bestritt 1992 sogar einen Boxkampf im Begleitprogramm zur Documenta.

Es ist nicht Redfords erster Besuch in Berlin. So war er fast auf den Tag genau vor fünf Jahren in der Stadt, als er im Kino International in der Karl-Marx-Allee in einer Sondervorführung seinen Afghanistan-Film „Von Löwen und Lämmern“ zeigte und nach der Vorführung mit Ex-Außenminister Joschka Fischer und dem Historiker Heinrich August Winkler über den Krieg am Hindukusch im Besonderen und die amerikanische Politik im Allgemeinen diskutierte.

Auch auf dem diesjährigen Filmfest in Venedig war Redford samt Frau über den roten Teppich gelaufen, in der Dreifachrolle als Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller, diesmal für den Politthriller „The Company You Keep“. Redford spielt einen ehemaligen linksradikalen Aktivisten, dessen Identität von einem Journalisten aufgedeckt wird.

Die Schwierigkeit einer solchen Multifunktion hat er einmal so beschrieben: „Als Regisseur würde ich mich als Schauspieler nicht leiden können. Als Schauspieler würde ich mich als Regisseur nicht leiden können.“

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