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CDU-Abgeordneter Stephan Schmidt neben Berlins ältester Behelfsampel.

© privat

Kurioses aus Berlin: Wenn eine Ampel zur Sehenswürdigkeit wird

In Heiligensee steht Berlins älteste Behelfsampel. Das inspiriert unseren Autor zu einigen Überlegungen. Eine Glosse.

Am Montag erreichte uns eine Nachricht des Abgeordneten Stephan Schmidt (CDU): „Berlins älteste Behelfsampel liegt in Heiligensee.“ Das schlug ein in der Redaktion, selbst der kulturhistorische Korrespondent staunte. Heiligensee war bislang ein weißer Fleck auf der Liste „Ortsteile und ihre Altertümer“.

Vier Jahre sind im Vergleich zu Brandenburger Tor oder Stadtmauer relativ jung, für Behelfsampeln aber schon ziemlich beachtlich. Deshalb stellte Schmidt gleich ein Anfrage an die für Lichtzeichen zuständige rot-rot-grüne Verkehrsverwaltung. Deren Antwort enthält im Wesentlichen die Aussage, dass der Ampelmast keiner Norm entspricht und die Neuberechnung seiner Statik „sehr aufwändig und schwierig“ sei. Und ohne Statik, sauber durchgerechnet, gibt’s keine neue Ampel. Behelfsampeln stehen auch ohne solchen Papierkram ihren Mast. Die Heiligenseer dürfen sich also über weitere Jahre mit Provisorium freuen.

Übrigens gibt es stadtweit nur noch fünf Behelfsampeln (Baustellen nicht inklusive): Bernauer Straße in Mitte, Magistratsweg in Spandau, Chemnitzer Straße in Hellersdorf und Lichtenrader Damm in Tempelhof. Treptow hatte auch mal eine, die aber war irgendwann weg. Einfach so. In Heiligensee hätten sie sofort auf Rot geschaltet.

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