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Berlin: Kurze Treppen gehen schon

Im Dezember wurde Thiemo K. vor eine U-Bahn gestoßen. Jetzt lernt er, mit Prothesen zu laufen

Fast drei Monate hat Thiemo K. im Krankenhaus verbringen müssen. Seit Freitag ist er wieder bei seiner Freundin und der gemeinsamen einjährigen Tochter zu Hause in Altglienicke. „Mir geht es super“, sagte er gestern dem Tagesspiegel. „Ich muss zwar im Moment noch mit zwei Krücken laufen, aber ich komme sogar schon kurze Treppen hoch. Es wird jeden Tag ein bisschen besser.“ Eine Prothese fürs linke Bein sei ihm schon angepasst worden, die andere soll er in den nächsten Tagen bekommen.

Wenige Tage vor Weihnachten hatte ein vorbestrafter betrunkener Gewalttäter den 22jährigen Auszubildenden am Bahnhof Zwickauer Damm vor einen einfahrenden U-Bahnzug gestoßen. Thiemo K. wurde vom ersten Wagen überrollt und verlor beide Unterschenkel.

Auch nach seiner Entlassung aus dem Unfallkrankenhaus Marzahn muss Thiemo K. noch viel Zeit in der Klinik verbringen: „Am Montag muss ich schon um 7.40 Uhr zum Schwimmen, später kommen Strom- und Physiotherapie und zwei Stunden Sport.“

In den nächsten Tagen stehen außerdem die ersten Umzugsvorbereitungen an: „Hoffentlich zum 1. April, aber spätestens Anfang Mai können wir wohl in eine Parterrewohnung nach Rudow ziehen“, sagte K. und schob noch eine gute Nachricht hinterher: „Der Unternehmer Hans Wall will mir ein Auto sponsern. Wahrscheinlich kann ich mir einen Golf umbauen lassen.“

Einen U-Bahnhof will Thiemo K. „nie wieder betreten“. Der Fahrer des Unglückszuges habe ihn im Krankenhaus besucht. Er war sechs Wochen arbeitsunfähig. obs

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