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Schwarz-Weiß-Porträt des Architekten Walter Gropius.

© picture-alliance / dpa

Kurze Wege in Berlin wollte schon Walter Gropius: Die „15-Minuten- Stadt“ ist gar keine so neue Idee

In Zeiten von Pandemie, Krieg und Klimakatastrophe kann Berlin vom Bauhaus-Gründer lernen. Ein Kommentar.

Von Markus Hesselmann

Anlässlich prominenter Geburtstage schaue ich gern ins Tagesspiegel-Archiv, suche nach frühen Erwähnungen in den Gründerjahren unserer Zeitung 1945ff und finde oft Spannendes und erstaunlich Zukunftsweisendes. Der 18. Mai zum Beispiel ist der Geburtstag von Bauhaus-Gründer Walter Gropius.

Viel ist derzeit über die „15-Minuten- Stadt“ zu lesen: urbane Quartiere der kurzen Wege, die Kultur, Bildung, Handel, Gastronomie und Stadtnatur im direkten, möglichst fußläufigen Wohnumfeld bieten. Durch Pandemie, Krieg und Klimakrise wurden solche ressourcenschonenden Planungen, die unnötige Wege vermeiden helfen, noch relevanter.

Entsprechend hielt ich das für eine neuere Idee. Und lese dann im Tagesspiegel vor 75 Jahren, Archivsuchwort „Gropius“: „Sein besonderes Interesse galt der städtebaulichen Planung mit der Tendenz, die Riesengebilde der Großstädte in einzelne, in sich geschlossene ,Nachbarschaften' zu gliedern."

Und weiter: „Die geforderten Wohnbezirke mit höchstens achttausend Menschen verlangen im allgemeinen nur Wege bis zu 15 Minuten.“ Soweit Walter Gropius 1947 im Steglitzer Titaniapalast (hier der Artikel seinerzeit).

Zugehört hat man ihm offenbar nicht. Berlin wurde zur Stadt der langen Wege.

Hier noch einige Themen, die Sie im aktuellen Newsletter für Steglitz-Zehlendorf vom Tagesspiegel finden:

  • Ein Labor für Hebammen: An der Evangelischen Hochschule wurde eine Übungsstation eingeweiht – zwei Kreißsäle und High-Tech-Puppen gehören dazu
  • Shakespeare am Beckenrand: Die Shakespeare-Company zieht im Sommerband am Insulaner ein
  • Fliegende Jungs (und wenige Mädchen): In Düppel wurde eine Parkour-Anlage eingeweiht
  • Für jede Gebärende eine Hebamme: Ein Plädoyer für eine bessere Geburtshilfe
  • Bei Streit unter Nachbarn: Werden Sie Schiedsperson
  • 2500 neue Wohnungen: Bezirksamt informiert mit einer Ausstellung über das Großvorhaben in Lichterfelde-Süd
  • Tag der Städtebauförderung: Der zwölfte Bezirk ist wieder nicht dabei
  • In den Katastrophenschutz investiert: Sirenengeheul in Teltow
  • Spielorte, meldet Euch! Bezirksamt fördert Kinder- und Jugendtheater
  • Vielfältige Aktionen in der Woche der Nachbarschaft: Von wertvollem Essen bis weniger Verkehr
  • Wie soll der Platz vor dem Bahnhof Lichterfelde-West gestaltet werden? Bürgerwerkstatt am 25. Mai
  • 25 Jahre Umweltbildung: Waldfest zum Jubiläum der Waldschule Zehlendorf
  • Den Newsletter schreibt Boris Buchholz

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