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Länderfusion: Kein Interesse an "Brandenburg-Mecklenburg"

Führende Brandenburger Politiker haben den Vorschlag von Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) für eine Länderfusion mit Mecklenburg-Vorpommern zurückgewiesen.

Potsdam - Führende Brandenburger Politiker haben den Vorschlag von Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) für eine Länderfusion mit Mecklenburg-Vorpommern zurückgewiesen. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Lunacek, sagte am Freitag in Potsdam: "Ich kann nicht erkennen, was die Lausitz und die Küstenregion gemeinsam haben."

SPD-Fraktionschef Günter Baaske sagte, eine Fusion sei derzeit kein Thema. Der stellvertretende Regierungssprecher Mario Faßbender fügte hinzu, die Position von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sei bekannt. Er sei für eine Fusion mit Berlin.

Woidke sprach sich für Brandenburg-Mecklenburg aus

Woidke hatte sich für ein Bundesland Brandenburg-Mecklenburg ausgesprochen. "Wir sollten intensiv darüber nachdenken, ein gemeinsames Land mit Mecklenburg-Vorpommern zu bilden", sagte der Minister dem "Oranienburger Generalanzeiger". Später könne dann vielleicht auch Berlin dazu geholt werden.

Die Mecklenburger und Brandenburger seien sich "mental viel näher als die Berliner und Brandenburger", sagte Woidke dem Blatt. Auch Landschaft und Bevölkerungsstruktur seien sich ähnlicher. Zudem könne er die Ängste der Brandenburger vor einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Berliner in einem gemeinsamen Parlament verstehen. Zu seiner Haltung habe auch beigetragen, dass viele Versuche zur Einrichtung gemeinsamer Landesbehörden bisher erfolglos geblieben seien.

Lunacek: Mecklenburg definiert sich doch eher norddeutsch

Lunacek unterstrich dagegen: "Mecklenburg definiert sich doch eher norddeutsch." Das Land schaue eher Richtung Schleswig-Holstein. Eine Fusion mit dem Land sei für Brandenburg nicht zielführend. Für die Mark sei es wichtig, eng mit Berlin zu kooperieren. "Beide Länder wachsen immer mehr zusammen", sagte der CDU-Politiker.

Linkspartei-Fraktionsvorsitzende Kerstin Kaiser sagte, der Vorschlag sei nicht vorausschauend genug. Für sie stellten Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gedanklich schon eine Region dar. Allerdings könnten da noch ein bis zwei Länder hinzukommen. (tso/ddp)

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