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Ruhe vor der Eröffnung. Das Ehepaar Schust aus Waltersdorf hat neue Fenster für sein Haus erhalten. Flughafenchef Rainer Schwarz freut’s. Foto:dpa/Patrick Pleul

© dpa

Berlin: Lärmproblem weckt Flughafenbetreiber

Bislang ist erst wenig vom Schallschutzprogramm am BER umgesetzt worden. Ein neues Büro soll das ändern.

Schönefeld – Die Flughafenbetreiber reagieren auf die schleppende Umsetzung des Lärmschutzes am neuen BER-Airport. Für die Anwohner gibt es ab sofort ein vierköpfiges Team, das sich nur um das Schallschutzprogramm kümmern und unbürokratisch helfen soll. Hintergrund ist, dass erst bei 1200 von 25 500 Anwohnern, die Anspruch auf Hilfe hätten, neue Fenster und eine bessere Dämmung eingebaut wurden. Am Montag stellte Flughafen-Chef Rainer Schwarz die Arbeitsgruppe bei einem Ortstermin in Waltersdorf vor.

Unter der Leitung von Peter Lehmann, der unter anderem als Justiziar der Betreibergesellschaft des Flughafens in Frankfurt am Main gearbeitet hat, solle das Organisationsteam „stärkeren Wert auf das persönliche Gespräch vor Ort legen und für die Anliegen der Anwohner ein offenes Ohr haben“, sagte Schwarz. Die Gruppe werde auch nach der Eröffnung des BER-Flughafens im Juni weiterarbeiten und mittelfristig auch Räume in der Flughafenverwaltung bekommen.

Bislang sind 13 550 Anträge eingegangen. Bis auf 325 seien alle formell bearbeitet worden, hieß es. 4000 Eigentümer hätten daraufhin den Vereinbarungen zur Kostenerstattung zugestimmt. Das Ziel, diesen 4000 bis zur Eröffnung auch konkret zu helfen, gilt als unrealistisch: Örtliche Handwerkerfirmen sind mit den aktuellen Aufträgen bereits am Rande ihrer Kapazitäten.

Bereits ausgestattet mit neuen Fenstern ist das Haus der Waltersdorfer Eheleute Irene und Helmut Schust, das gestern beim Ortstermin zu besichtigen war. Seit mehr als 25 Jahren wohnen sie in dem 1904 erbauten Gebäude, das nun nahe der Einflugschneise der Startbahn Süd liegt. Die 76-jährige Irene Schust zeigte sich zufrieden mit der neuen Schalldämmung. Vom Straßenlärm höre sie kaum noch etwas und könne nun viel besser schlafen. Wie das mit dem Flughafenlärm wird? „Das muss man dann mal sehen.“ Christoph Henrichs

Fragen zum Lärmschutz nimmt der Flughafen unter den zentralen Telefonnummer (030) 6091-0 entgegen

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