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Berlin: Lakritz auf dem Vorplatz Erich Beer, der Papst und Mick Jagger

Überwältigend: Der Besuch in der Nachkriegszeit Das Olympiastadion ist die Heimat der Hertha. Hier gab es in den vergangenen Jahrzehnten aber noch viel mehr zu bestaunen. Ein persönlicher Rückblick zur Wiedereröffnung eines Wahrzeichens

Meine erste Bekanntschaft mit dem Olympiastadion liegt vielleicht 65 Jahre zurück. Da gab es diesen Bildband von Olympia 1936 im elterlichen Bücherregal, der war irgendwie interessanter als Grimms Märchen. Die Eltern schwärmten ihr Leben lang von den Olympia-Besuchen. Die große Schwester war sogar aktiv dabei gewesen; es gibt ein Foto, auf dem sie Keulen schwingend inmitten einem ganzen Maifeld voller Mädel Bewegungsspiele vollführt. Die Jahre zogen ins Land, uns hatte es samt Olympiabuch ins Altmärkische verschlagen, Berlin war weit. Wir fuhren manchmal hin, und bald war es an der Zeit, das Stadion selbst zu erleben. Es war vor dem Mauerbau: Da stand ich nun, überwältigt vom steinernen Koloss. So viele Menschen! Dieses bunte Bild! Etwas Heiteres hatte das alles, als ob das zertrümmerte Berlin zeigen wollte, dass es noch lebt. Was sich im Rund abspielte? Ich glaube, ein Sportfest. Genau weiß ich nur, was mich am tiefsten beeindruckt hat: der Stand mit 40 Sorten Lakritz auf dem Vorplatz – unvergesslich.

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