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Mahnmal

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20. Jahrestag des Mauerfalls: Neue Gedenkstätten

Der Berliner Senat will bis 2009 Erinnerungsorte in der Stadt aufwerten. Denn Berlin-Besucher - übers Jahr Millionen von Gästen - suchen nach den Spuren der Teilung.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Schon am 20. Jahrestag des Mauerfalls soll die zentrale Gedenkstätte an der Bernauer Straße, die völlig neu gestaltet wird, in wichtigen Bereichen fertig sein. Aber auch andere Teile des Gedenkstättenkonzepts zur Erinnerung an die deutsche Teilung in Berlin können schon am 9. November 2009 besichtigt werden. Das sicherte Kultur-Staatssekretär André Schmitz gestern im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses zu. „Voraussetzung ist, dass die zugesagten Bundesmittel rechtzeitig fließen und es keine neuen Komplikationen beim Grundstückskauf und der Bauplanung gibt.“

Mauerpark und Mauerweg auf dem Gelände des Nordbahnhofs, auch die Infostelen seien schon fertig, sagte Schmitz. Im nächsten Jahr solle auch der neue, große Info-Pavillon zur Verfügung stehen; außerdem der Ort des Opfergedenkens auf dem Sophienfriedhof, die Ausstellung über Geisterbahnhöfe im Nordbahnhof „und vielleicht schon der Eingang zur Gedenklandschaft an der Garten-, Ecke Bergstraße“. Bereits im Mai 2008 werde ein „Multimedia-Guide“ eingeführt, der GPS-gesteuert und mehrsprachig quer durch die Stadt an die Orte führt, die an die Mauer erinnern.

Die Menschen, die in Berlin leben oder die Stadt besuchen, sind auch zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Teilung sehr daran interessiert, wenigstens noch Spurenelemente der Mauer zu finden. Mit über 265 000 Gästen im vergangenen Jahr sei die Bernauer Straße jetzt die besucherstärkste deutsche Gedenkstätte zur DDR-Geschichte, so Schmitz. An den Info-Stelen, die vor vier Monaten aufgestellt wurden, haben bereits eine Viertel Million Menschen Informationen abgerufen. Beim Internetportal zur Berliner Mauer (www.berlin.de/mauer) wurden 2007 insgesamt 1,2 Millionen Seiten abgerufen und die Bilderwand am Checkpoint Charlie haben sich seit der Eröffnung im Sommer 2006 mehr als 2,5 Millionen Menschen angesehen. Auch der Mauerweg wurde für Wanderungen und Radtouren millionenfach genutzt.

Die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls werden derzeit von einer kleinen Arbeitsgruppe vorbereitet, in der unter anderem der Senat, der Bund und das Deutsche Historische Museum vertreten sind. Die geplante Stiftung „Berliner Mauer“ werde noch vor der Sommerpause gegründet, kündigte Schmitz an. Und er versprach, das Abgeordnetenhaus in die – politisch sensible – Formulierung des Stiftungsgesetzes frühzeitig einzubinden. Über den Zeitplan und die Finanzierung des Gedenkstättenkonzepts bis 2011 (dem 50. Jahrestag des Mauerbaus) seien Berlin und der Bund, was ja nicht immer so sei, „voll im Konsens“. Die Aufteilung der Kosten solle in einer Verwaltungsvvereinbarung verbindlich geregelt werden.

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