zum Hauptinhalt

Adlershof oder Mitte: Neuer Standort für "Ernst Busch"-Hochschule

Die Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" erhält offenbar doch noch ein neues Domizil. Sieben Jahre suchte der Senat erfolglos nach einem brauchbaren Standort, jetzt hat sich die Kulturverwaltung immerhin auf zwei Grundstücke festgelegt, die alternativ infrage kommen.

Die Hochschule soll entweder in das Studio 5 des ehemaligen DDR-Fernsehfunks in Adlershof einziehen. Die zusätzliche Nutzung von Räumen des benachbarten mathematisch-naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität könnte helfen, den gesamten Raumbedarf zu decken.

Oder die angehenden Künstler ziehen in die Chausseestraße 28/30 um, dort waren bisher große Teile der Berliner Opernwerkstätten untergebracht. Diese Immobilie wurde schon im Herbst 2008 gerüchteweise als neuer Standort für die Hochschule für Schauspielkunst genannt. Beide Immobilien, die nach Einschätzung der Bildungsverwaltung des Senats infrage kommen, sind landeseigen. Eine Ausschreibung, die sich an private Investoren richtete, wurde im April vergangenen Jahres abgebrochen, weil die Angebote um mindestens zehn Millionen Euro über den im Landeshaushalt eingeplanten 29,3 Millionen Euro lagen.

Entscheiden muss jetzt der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses, ob er den Vorschlag der Bildungsverwaltung wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Auch aus den Reihen der Koalition hatte es in den letzten Jahren immer wieder Kritik an der vergeblichen Suche nach einem neuen Ort für die Hochschule gegeben, die Schauspieler, Regisseure, Choreografen, Bühnentänzer und Puppenspieler ausbildet. Das Ausbildungsinstitut, das über Deutschland hinaus einen sehr guten Ruf genießt, ist zurzeit auf vier Gebäude in Schöneweide, Lichtenberg und Prenzlauer Berg verteilt, die teilweise jeder Beschreibung spotten und nicht genügend Raum für Studierende und Dozenten bieten. Im Hauptgebäude in Schöneweide mussten schon Sanitäranlagen geschlossen werden.

An dem Ausschreibungsverfahren, das 2008 mit einem Eklat endete, hatten sich 16 Bieter beteiligt. Schon im November 2005 hatte das Abgeordnetenhaus die benötigten Finanzmittel freigegeben. Die Kosten für einen Umzug nach Adlershof oder in die Chausseestraße einschließlich der notwendigen Umbau- und Sanierungskosten will Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) dem Parlament im Februar vorlegen. Beide Standorte seien „städtebaulich und architektonisch geeignet“, schrieb er an den Hauptausschuss. za

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false