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Berlin: Alte Ideen neu gebündelt

Senat verabschiedet Integrationskonzept

40 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Berlin stammen aus Einwandererfamilien. „Ohne die erfolgreiche Integration gerade junger Migranten hat Berlin keine erfolgversprechende Zukunft“, steht in dem neuen „Integrationskonzept“, das der Berliner Senat gestern verabschiedet hat. Sie sei froh, dass mit diesem Konzept „konkrete Maßnahmen und Ziele vereinbart“ worden seien, sagte Sozial- und Integrationssenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) bei der Vorstellung des Papiers. Viel Neues konnte sie dabei allerdings nicht verkünden. Und kosten soll es so gut wie nichts.

Für den Bereich Bildung etwa sieht das Konzept vor, dass Kitas und Schulen zusammenarbeiten mögen und der kostenfreie Kitabesuch „ausgeweitet“ werden soll. Auch die Sprachförderung in den Schulen hat sich der Senat vorgenommen und mehr Lehrer mit Migrationshintergrund sollen eingestellt werden. Die Integrationsmaßnahmen sollen regelmäßig auf ihren Erfolg hin überprüft werden. Dies aber sind längst bekannte Vorhaben.

Auch für die anderen sechs „Leitprojekte“, die sich an den einzelnen Senatsressorts orientieren, zum Beispiel „Integration durch Teilnahme am Erwerbsleben“, haben die Senatoren in ihrem Bereich die bestehenden Maßnahmen zur Förderung von Migranten lediglich zusammengetragen. Gebündelt heißt das Ganze nun „Integrationskonzept“.

In einem Punkt hat sich der Senat aber tatsächlich etwas Neues einfallen lassen: So soll die „interkulturelle Öffnung der Job-Center“ mit 40 000 Euro gefördert werden. Mit dem Geld will man den Job-Centern Lichtenberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg zeigen, wie sie künftig besser auf Migranten zugehen können. So müssten die Mitarbeiter besser in der Lage sein, andere Sprachen zu verstehen, sagte Knake-Werner. Indem man drei Job-Center exemplarisch unterstütze, hoffe man, dass sich auch die anderen Zentren davon anstecken lassen. Fordern kann dies der Senat jedoch kaum, die Job-Center sind Angelegenheit des Bundes. Auch Unternehmer mit Migrationshintergrund will der Senat besser beraten.

Die Kritik des Migrationsbeirats, er sei nicht genügend bei der Erarbeitung des neuen Konzepts einbezogen worden, wies Knake-Werner zurück. Der Senat sei im ständigen Austausch mit dem Beirat. Nun sei es aber darum gegangen, konkrete Maßnahmen für den Senat zusammenzustellen. clk

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