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Alternatives Projekt: "Umsonstladen" vor dem Aus

Dem linksalternativen "Umsonstladen" in der Brunnenstraße droht die Räumung. Nachdem ein Ringgeschäft mit dem Senat geplatzt ist, sieht sich der Eigentümer zur Sanierung des Gebäudes gezwungen.

Der "Umsonstladen" in der Brunnenstraße in Mitte steht offenbar vor dem Aus. Mit der Ablehnung eines Ringgeschäftes am Freitag im Steuerungsausschuss habe sich Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) durchgesetzt, der sich gegen eine Verwendung des Alternativgrundstückes aussprach, kritisierte der Besitzer des Gebäudes, Manfred Kronawitter, am Samstag. Der Senat lasse damit den "Umsonstladen" und die Projekte in der Brunnenstrasse gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bezirksverordnetenversammlung fallen. Eine Räumung der besetzten Teile der Brunnenstraße 183 werde damit "unvermeidlich".

Nach zweijährigen Verhandlungen zwischen Bezirksverwaltung, Eigentümer und Vertretern der Projekte in der Brunnenstraße sollte laut Kronawitter in einem Ringgeschäft das Gebäude an das Projekt "Umsonstladen" verkauft werden. Als Ersatz dafür war dem Passauer Arzt ein Ersatzgrundstück des Liegenschaftsfonds Berlin in der Ackerstraße zum Erwerb angeboten worden, auf dem er ein Mehrgenerationenhaus errichten wollte. Er werde nun "schon allein aus wirtschaftlichen Gründen zurück auf den Gerichtsweg gezwungen", um die dringend notwendige Sanierung des Hauses zügig umzusetzen, sagte Kronawitter.

Auf Betreiben des Eigentümers hatte die Berliner Polizei am 1. August 2007 das linksalternative Wohnprojekt in Mitte durchsucht, um die Personalien der Bewohner festzustellen. In "Umsonstläden" werden Gegenstände zur kostenfreien Mitnahme bereitgestellt. Umgekehrt kann jeder Gegenstände dort abgeben, die er nicht mehr braucht. (küs/ddp)

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