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Berliner Bankgesellschaft: Streit beendet: Anleger erhalten Geld zurück

Anleger können aufatmen: Der Entschädigungsstreit mit der Berliner Bankgesellschaft ist offenbar beigelegt. Die Betroffenen sollen große Teile ihres Kapitals zurück erhalten.

Der jahrelange Streit zwischen dem Land Berlin und Zeichnern von Immobilienfonds der früheren Bankgesellschaft Berlin ist offenbar beendet. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Erklärung der Berliner Immobilienholding (BIH) und der Anwaltskanzlei hervor, die die betroffenen Anleger vertritt. Dort heißt es: "Die größte Welle von Anlegerklagen der deutschen Geschichte wird gütlich beigelegt."

Danach erhalten die meisten Anleger zwischen 70 und 92 Prozent ihres ursprünglich in die Fonds eingezahlten Kapitals zurück. Laut Anleger-Anwalt Wolfgang Schirp belaufen sich die Kosten dafür auf etwa 250 Millionen Euro, die das Land Berlin aufbringen muss. Dieses Geld ist in Rücklagen aus dem Verkauf der Bankgesellschaft vorhanden.

Nach Ansicht des Grünen-Finanzexperten Jochen Esser muss das Parlament über die Ausgabe allerdings noch einmal beschließen, da das Vergleichsangebot sich verändert habe.

Missmanagement war Ursache der Krise bei der Bankgesellschaft

Die frühere Bankgesellschaft hatte die Fonds mit umfassenden und äußerst lukrativen Mietgarantien ausgestattet. Viele Anleger erhielten ein sogenanntes Andienungsrecht. Danach hätten sie ihre Fondsanteile nach Ablauf der Vertragszeit an die Fondsgesellschaft zurückzugeben können - gegen Rückerstattung des vollen Kaufpreises. Nach Beginn der Bankenkrise 2001 wurde bekannt, dass über die Fonds Immobilien vermarktet wurden, die teilweise nicht dem dargestellten Wert entsprachen. Deswegen fürchteten die Anleger um Einlagen und Renditen und klagten gegen die Bankgesellschaft.

Betroffen waren insgesamt 20 Fonds mit einem Eigenkapital in Höhe von vier Milliarden Euro. Von 70.000 Zeichnern reichten rund 10.000 Klage ein. Die Hälfte von ihnen hatte bereits in der Vergangenheit Vergleichsangebote angenommen. Fast alle der restlichen Anleger wollen nach den Worten Schirps die nun verbesserten Angebote annehmen.

Die Bankgesellschaft war vor allem durch Missmanagement im Immobilienbereich in Schieflage geraten. Das Land musste eine Bürgschaft über 21,6 Milliarden Euro abgeben, um die Risiken des Immobiliengeschäfts und die versprochenen Renditen abzusichern. (jnb/ddp)

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