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Birthler-Behörde: Stasi befasste sich noch 1989 mit Kurras

Der West-Berliner Stasi-Agent und Polizist Karl-Heinz Kurras war seinem Ost-Berliner Dienstherren außergewöhnlich wichtig. Das geht aus einem neuen Aktenfund der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen hervor.

Dem sechsseitigen Vorgang zufolge gab es 1989 die Anordnung, das gesamte Material über Kurras zu vernichten. Das bestätigte am Sonnabend der Sprecher der Birthler-Behörde, Steffen Mayer.

Allerdings ist es laut Mayer nicht neu, dass Kurras unter dem Agentennamen „Otto Bohl“ ganz oben bei der Staatssicherheit geführt wurde. Geführt wurde Kurras alias Otto Bohl von einem Stasi-Mann namens Werner Eiserbeck. Er war beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) für die Agenten zuständig, die in die Polizei eingeschleust worden sind, wie die beiden Stasi-Forscher Helmut Müller-Enbergs und Cornelia Jabs geschrieben haben. Dass Otto Bohl außerordentlich hoch geschätzt wurde, zeigen auch die Summen, die ihm die Stasi zukommen ließ. Nach dem tödlichen Schuss auf Benno Ohnesorg aber ging das MfS auf Abstand zu Bohl alias Kurras. Ein Kontakt von 1976 ist vermerkt – und, wie nun bekannt wurde – ein Vorgang, der vor allem aus Formblättern besteht. Er enthält die Anordnung des stellvertretenden Stasi-Chefs Gerhard Neiber, die Aktenbestände in Sachen Otto Bohl zu vernichten. Der Stasi-Mann Eiserberg sollte sich darum kümmern, doch blieb die Angelegenheit in den Wirren des Untergangs der DDR unerledigt. wvb.

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