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Berlin: Bordelle in Wohnungen dürfen bleiben

In Charlottenburg-Wilmersdorf werden vorerst keine Wohnungsbordelle mehr geschlossen. Die Bezirksverordnetenversammlung sprach sich gegen die bisherige Praxis aus.

In Charlottenburg-Wilmersdorf werden vorerst keine Wohnungsbordelle mehr geschlossen. Die Bezirksverordnetenversammlung hat sich am Donnerstag gegen die bisherige Politik von Baustadtrat Dieter Gröhler (CDU) ausgesprochen. Er hatte allein im vergangenen Jahr sechs kleinere Wohnungsbordelle schließen lassen. Wegen „milieubedingter Störungen“ seien solche Einrichtungen in Wohngegenden grundsätzlich unangebracht, hieß es aus dem Bauamt des Bezirks.

Branchenvertreter vermuten hingegen, dass Prostituierte eher in überschaubaren Großbordellen wie dem Artemis arbeiten sollen, das in einem Gewerbegebiet liegt. Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) kritisierte das Vorgehen Gröhlers scharf und lädt für kommenden Donnerstag zu einem Runden Tisch ein. Prostituierte, Gewerkschafter und Kommunalpolitiker wollen dann über eine andere Genehmigungspraxis für Bordelle beraten. Wohnungsbordelle müssten seit der Legalisierung der Prostitution wie jeder andere Betrieb beurteilt werden, fordert Stefanie Klee vom Bundesverband sexuelle Dienstleistungen. In Friedrichshain-Kreuzberg etwa gebe es seit langem eine liberale Praxis im Umgang mit unauffälligen Bordellen. hah

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