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Drogensucht: Spandau gegen Automaten für Spritzen

Die Berliner CDU hat verhindert, dass in Spandau weitere Spritzenautomaten für Drogensüchtige aufgestellt werden. Kinder könnten sich an bereits benutzten Spritzen verletzen oder infizieren, so die Begründung der Partei.

Spandau ist der erste Bezirk, in dem die CDU jetzt mit ihrer Mehrheit die Aufstellung weiterer Spritzenautomaten für Drogensüchtige weitgehend verhindert hat. Nach einem entsprechenden Mehrheitsbeschluss der Bezirksverordneten hat das Bezirksamt jetzt „Negativbereiche“ im Stadtbild festgelegt, wo keine Automaten aufgehängt werden dürfen. Begründet wurde die Ablehnung mit dem Kinderschutz.

Der Verein Fixpunkt hatte zuvor beantragt, den Automaten an der Stadtbibliothek in Spandau durch einen zweiten am Lindenufer zu ergänzen. Nach dem jetzt getroffenen Beschluss des Bezirksamtes ist das Aufstellen von Spritzenautomaten für Drogenkonsumenten auf öffentlichem Straßenland im Umfeld von Schulen, Kindertagesstätten, Spielplätzen und Grünanlagen nicht erlaubt. Hier könne eine unbeabsichtigte Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch benutzte Spritzen entstehen, heißt es. Obwohl die Automaten in einer für Kinder als unerreichbar geltenden Höhe installiert werden, sei überdies nicht auszuschließen, dass Kinder dennoch selbst Spritzen kaufen und gebrauchen könnten. „Kinderschutz geht vor“, sagte Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU).

In der Vergangenheit hatten sich die Christdemokraten bereits in verschiedenen Bezirken gegen die Aufstellung von Spritzenautomaten ausgesprochen. Hinter dem jetzigen Beschluss verberge sich die Absicht, die Aufstellung weiterer Spritzenautomaten in Spandau generell zu verhindern, sagte SPD-Fraktionschef Jens Julius. Eines der Negativkriterien treffe praktisch überall zu. „Wir hätten uns schon ein oder zwei weitere Automaten an überprüfbaren Plätzen gewünscht, nicht bei Spielplätzen oder Schulen, aber beispielsweise an Parkanlagen.“

Insgesamt gibt es in Berlin laut „Fixpunkt“ derzeit 13 Automaten, aus denen Drogensüchtige für jeweils 50 Cent Einwegspritzen oder Kondome ziehen können. Sie stehen unter anderem am Bahnhof Zoo, in der Nähe des Alexanderplatzes, in der Schlesischen Straße und an einer Grünanlage an der Kurfürstenstraße. du-

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