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Exzellenz-Initiative: Elite: Eklat an der FU

Am Ende musste der Präsident der Freien Universität, Dieter Lenzen, vorzeitig den Saal verlassen. Bei der Immatrikulationsfeier hatten Kritiker der Exzellenz-Initiative lauthals gegen den neuen Status der FU als Elite-Universität protestiert.

Die Kür der Freien Universität Berlin zur Elite-Uni stößt bei den Studenten keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Bei der Immatrikulationsfeier zum Start des Wintersemesters kam es zu einem Eklat: Kritiker machten durch eine Reihe von Protestaktionen ihrem Unmut über den neuen Status der Hochschule Luft, wie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) mitteilte. Mit Blick auf FU-Präsident Dieter Lenzen skandierten Studenten Sprüche wie "Freies Denken brauch ich nicht! Dieter sprich! Dieter sprich!" und "68 ist vorbei, nur der Markt, der macht uns frei!". Laut AStA war der FU-Präsident sichtlich verärgert und verließ vorzeitig den Saal.

Bereits am Eingang zum Saal der Immatrikulationsfeier protestierten einige Studenten den Angaben zufolge durch die Vorstellung des "Exzellenzclusters Vergleichendes Dosenstechen". Unter dem Motto "auch Elite braucht Frühstück" luden sie mit Freibier zu einem "entspannteren Uni-Start" ein. AStA-Referentin Inga Nüthen formulierte in ihrer Rede die Kritik an der Exzellenzinitiative: "Wir sind aktuell als Studierende alle Teil eines europaweiten Experiments, das gerade an der FU besonders fehlschlägt." Dieses mache Bildung zu einer "international handelbaren Dienstleistung". Was als exzellent ausgezeichnet worden sei, seien "eben nicht Lehre und Studienbedingungen, sondern gut vermarktbare Forschungsergebnisse". (mit AFP)

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