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© Thilo Rückeis

Hinter den Kulissen: Klemm und Minz

Ein Linker applaudiert der FDP, den Liberalen imponiert eine starke Frau

Er ist links und pfiffig und schaut, trotz reifer 45 Lebensjahre, oft ziemlich spitzbübisch aus. Bevor es Gernot Klemm ins Berliner Abgeordnetenhaus verschlug, musste er sich als Gleisbauer und Streckenbaumeister am Bahnhof Wuhlheide und nach dem Mauerfall kurzzeitig als Polizist auf Streife in Köpenick bewähren. Dann wagte er sich ans Studium und wurde Diplom-Politologe – und Politikprofi. Dem früheren SED-, dann PDS- und jetzt Linken-Mitglied macht niemand etwas vor. Und Klemm ist gewiss, auch wenn sein Herz ein Leben lang für die sozialistische Sache schlagen wird, ein unabhängiger Geist. Als der FDP-Mann und Unternehmensberater Henner Schmidt am Donnerstag im Parlament sehr verständig und pragmatisch über die Probleme mit Eis und Schnee sprach – obwohl schon fast alles dahingeschmolzen war – nickte Klemm mehrfach beifällig und spendete dem Kollegen sogar Beifall. Seine Genossen waren etwas irritiert, aber Klemm war das sichtlich schnuppe, ihm imponierte es offenbar, dass jemand das Leben so sieht, wie es ist. za

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Der Laudator war Ulrich Deppendorf, der das ARD-Hauptstadtstudio leitet. Und verliehen wurde der Bürgerinnenpreis „Liberta“, der nur starken Frauen zusteht, durch die FDP-Vizechefin Cornelia Pieper. Die Preisträgerin Gabriele Minz hat die Ehrung gewiss verdient und nahm sie im Kommunikationsmuseum am Freitag gern entgegen. Sie verbindet seit vielen Jahren das, was Freien Demokraten besonders entgegenkommt: Unternehmertum und bürgerschaftliches Engagement. Sie hat im Jahr 2000 das Festival europäischer Jugendorchester, die Young Euro Classic, maßgeblich realisiert und beispielsweise georgische Kulturtage, chinesische Oper und das Kasachstan-Jahr in Berlin professionell gemanagt. Dem Motto folgend: Verständigung kommt von Verstehen. za

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